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- 26.04.2013
Alexander Pschera: Die gepanzerte Gesellschaft
mehrDie Zeit ist gekommen für Entpanzerung. Nicht noch mehr Überwachungskameras in öffentlichen Räumen sind die Antwort auf die Anschläge von Boston, sondern eine geschärfte öffentliche Wahrnehmung gepaart mit Widerstands- und Regenerationsfähigkeit des sozialen Systems, das von den Attacken getroffen wird. Wir müssen also vor allem lernen, uns der katastrophalen Welt anzupassen und aufhören, sie zu bekämpfen. Das ist die Logik der Resilienz.
Ein Essay von Alexander Pschera - 12.02.2013
Byung-Chul Han: Die Ethik des Drohnenkriegs
mehrAlle, vom Luftwaffenchef der Bundeswehr über den Wehrbeauftragten des Bundestages bis zum Bundesverteidigungsminister, wollen sie haben, die bewaffneten Drohnen, am besten sofort. Kürzlich heißt es aus dem Verteidigungsministerium, der Einsatz von bewaffneten Drohnen sei »ohne Zweifel sinnvoll«. Trotz massiver Probleme, die die Tötung per Mausklick mit sich bringt, geht kein Aufschrei durch die Gesellschaft.
Ein Essay von Byung-Chul Han - 14.11.2012
Alexander Pschera: Die Erotik der Geheimdienste
mehrAffairen können symptomatisch sein. Affairen sind Ereignisse des Unerlaubten. Das Unerlaubte sagt manchmal mehr über die Zeit aus als das Erlaubte. Denn es ist derjenige Teil der Wirklichkeit, der nicht einsehbar ist. Auch der Weg, auf dem sich das Unerlaubte verwirklicht, und die Form, in der es kommuniziert, sind signifikant. Affairen werfen ein grelles Licht auf Machtstrukturen.
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Eine Kritik von Alexander Pschera - 04.09.2012
Byung-Chul Han: Südkorea - Eine Müdigkeitsgesellschaft im Endstadium
mehrMehr an Information führt auch nicht notwendig zu besseren Entscheidungen. Die Intuition etwa hängt nicht von der Menge der verfügbaren Informationen ab. Durch die wachsende Informationsmasse verkümmert heute das höhere Urteilsvermögen. Oft bewirkt ein Weniger an Information ein Mehr. Die Negativität des Auslassens und des Vergessens ist produktiv. Gerade das analytische Vermögen setzt die Fähigkeit des Aus- und Weglassens voraus. Mehr Information und Kommunikation allein erhellt die Welt nicht.
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Eine Reportage von Byung-Chul Han - 31.08.2012
Sandra Frimmel: Theater im Taganer Gericht - Die Reportage eines Prozesses
mehrKunst als Verbrechen - Seit Beginn der Neuzeit geraten Künstler und ihre Werke immer wieder in Konflikt mit den herrschenden rechtlichen Normen. Gemeint sind hiermit keinesfalls breit angelegte Diffamierungs- oder Verfolgungskampagnen wie im Dritten Reich oder in der Sowjetunion, sondern jene Gerichtsprozesse, die zu unterschiedlichen Zeiten in Einklang mit dem Gesetz in verschiedenen Staats- und Regierungsformen stattfanden und -finden.
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Ein Essay von Sandra Frimmel
- 14.08.2012
Nathan der Waise: Wer soll was integrieren?
mehrDie gegenwärtige Integrationsdiskussion kann man weitgehend einem neuen Religionsstreit gleichsetzen. Um den wiederum zu beurteilen, muss man zur historischen Quelle zurückgehen, nämlich zur ursprünglichen Verhaltensweise der modernen, kapitalistischen Gesellschaft in Bezug auf die Religion.
Ein Essay zur Integrationsdebatte ... - 16.07.2012
Alexander Pschera: Das Ende des Sozialkomas
mehrAuch Freiheit wird zu einem sozialdestruktiven Element. Auf Dauer kann das nicht gut gehen. Kein Markt, der sich selbst auflöst und unsichtbar wird, hat Überlebenschancen. Die Krise des Kapitalismus ist nicht die Logik seiner Wertschöpfung oder irgendeine Frage der Gerechtigkeit, sondern das Koma, in das er das Soziale versetzt hat.
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Ein Essay von Alexander Pschera - 08.03.2012
Felix Philipp Ingold: Zum Ende denken
mehrIn der russischen philosophischen Kultur des 20. Jahrhunderts nimmt Lew Schestow - geboren 1866 in Kijew, gestorben 1938 als Exilant in Paris - eine singuläre Stellung ein. Als Philosophen kann man ihn eigentlich nur ex negativo bezeichnen, hat er doch weder ein philosophisches Studium absolviert, noch jemals einer philosophischen Schule angehört oder gar eine solche begründet, und es gibt auch kein einziges philosophisches Werk von ihm, das man vorbehaltslos als sein eigenes bezeichnen möchte. Denn Schestow hat sich durchweg an Fremdtexten abgearbeitet, die er konsequent wider den Strich las, um sie, fast ausnahmslos, einer ebenso respektvollen wie vernichtenden Kritik zu unterziehen.
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Eine Betrachtung von Felix Philipp Ingold - 31.10.2011
Gerrit Confurius über den Homo Oeconomicus
mehrHans Magnus Enzensberger äußert im Spiegel vom 4. November 2011 Zweifel am Ideal des homo oeconomicus, mit dem wir so tun, als sei das, was allen sozialen Rollen gemeinsam ist, der Antrieb, den eigenen ökonomischen Vorteil zu maximieren – wo doch schon im 18. Jahrhundert vom allgemeinen Nutzen der privaten Laster die Rede sei.
- 31.10.2011
Einige Überlegungen zu Gerrit Confurius ICHZWANG
mehrIm Zentrum der Beobachtungen und Überlegungen, die der Autor hier ausbreitet, zu denen die Kritik am Optimierungswahn und den Boom der Coaching- und Lebenskunst-Literatur zählt, die Kritik am Wahn der Erfolgreichen und Reichen, ihren Erfolg oder ihr Vermögen verdient zu haben, sowie eine Charakterisierung dessen, was das negative Heldentum des Film-noir ausmacht, steht die Suche nach der wahren Natur des Ich, jenseits des für die Sache selbst gehaltenen Konstrukts, mit dem Psychologie und Psychotherapie arbeiten und das zum Fundament der bürgerlichen Gesellschaft und all ihrer Institutionen und Selbstgewissheiten geworden ist.