»Henry David Thoreau, Vorleber und Vordenker, erzählt hellwach vom wirklich gelebten Leben. Wie in „Walden“ beobachtet er auch im zweiten Band seines lebenslang geführten Journals Natur und Gesellschaft mit Scharfsinn und Hingabe. Ein jetzt 200 Jahre alter, dennoch hochaktueller Klassiker zum Verlieben.«
- SWR Bestenliste
»Es sieht so aus, als wäre Henry David Thoreau der Autor der Stunde, als träfe er so ganz besonders den Nerv unserer Zeit. Das tut er sicher mit seinem großen Lebensthema ›Einfach leben‹, mit der Betonung auf einfach. Also, reduziere deine Bedürfnisse, lebe nachhaltig, vielleicht auch noch im Einklang mit der Natur und dieses Thema ist heute wieder hochaktuell, vielleicht ist es auch aktueller denn je.«
- Eva Hepper, Deutschlandfunk Kultur
»Thoreau findet Gott in der Natur. Es ist nicht das Gottesbild, das die Kirchen verkündigen. Interessant ist, dass die Harmonie mit der göttlichen Natur bei Thoreau zusammengeht mit einem sehr robusten Individualismus. Er scheint gerade aus der Natur Distanz zur Gesellschaft und Kraft zum Widerspruch zu finden.«
- Christoph Fleischmann, WDR
»Das Interessante bei Thoreau ist eigentlich, dass er unterschiedliche Stilebenen benutzt. Das ist einmal die Sprache der Religiosität, das Transzendentalistische sozusagen, wo er mit großem, enormen stilistischen Aufwand seine religiösen Exaltationen in Sprache fasst. Auf der anderen Seite dann das zutiefst Sensualistische. [E]r betrachtet die Natur nicht objektiv, sondern immer gebrochen durch seinen Körper, beschreibt seine Sinneswahrnehmungen – Hören, Sehen Riechen, Schmecken, Berühren.«
- Frank Schäfer, Deuschlandfunk Kultur
»Es sind die Notizen eines Weltflüchters. Umso verblüffender, dass sie doch so viel Welt enthalten. Das Große suchen in der Natur - durch die genaue Beschreibung des Kleinen.«
- Jürgen Werth, NDR Kultur
»Den sanfteren Thoreau, den, der seine Texte noch nicht angespitzt hat wie eine väterliche Bleistiftmine, kann man in seinem Tagebuch kennenlernen […] Hier lernt man einen mäandernden Geist kennen, der genauso schön, aber weniger apodiktisch formuliert und dessen Glaubenssätze nicht ganz so fest gefügt sind.«
- Wieland Freund, WELT
»Diesen Aspekt betonen einige Bücher aus dem Verlag Matthes & Seitz, der das Nature Writing nach Deutschland brachte und die Tagebücher Thoreaus ediert. Alle Autoren des Genres berufen sich auf Thoreau: John Muir, der im 19. Jahrhundert die Sierra Nevada erkundet, oder Edward Abbey, der sein Walden 1956 in einen Nationalpark nach Utah verlegt. Alte Wege von Robert Macfarlane, eine Meditation über das Gehen, wirkt wie eine Fortschreibung von Vom Spazieren. Und seine Karte der Wildnis erstellt – wie Thoreau in Maine – eine Bestandsaufnahme der ursprünglichen Natur Großbritanniens.«
- Malte Oberschelp, Badische Zeitung
»Die Tagebücher, aus denen Thoreau ganze Seiten herausgebrochen hatte für seine Essays, sind jetzt zu schönsten Passagen verdichtet, was [...] eine köstliche, anregende Lektüre ist. Präzise Notate von Sinneseindrücken, Naturbeobachtungen (›der Falke ist der Luftbruder der Ozeanwelle, über die er hinwegsegelt‹), selbstironische Asides ("›ich bemerke, dass ich nicht angeln kann, ohne ein wenig in meiner eigenen Achtung zu sinken‹). Diese Bände sind Suchtmittel.«
- Susanne Mayer, Zeit
»Hier geht es weder um biographische Gefühlsprotokolle noch um die Entwicklung einer Privatphilosophie. Thoreaus Journale sind ein funkelnder Fundus des Denkens und der Sprache. Wer darin eintaucht und querliest, wühlt oder sortiert, entdeckt eine faszinierende Kombination von handfester, erdnaher Präsenz und synästhetischer Phänomenologie.«
- Dorothea Dieckmann, Deutschlandfunk
»Dieses Konvolut an Aufzeichnungen,Entwürfen, Selbstbefragungen, Lektürenotizen, Gesellschaftskritik, genauesten Naturbeobachtungen, philosophisch, praxisbezogen, uneitel, umwölbt die zentrale Frage: ›Wie leben?‹ Thoreaus Antwort klingt kurz und simpel: möglichst frei, einfach und ungebunden.«
- Otto Johannes Adler, Buchkultur