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Henry D. Thoreaus Hauptwerk ist nicht »Walden« oder »Über den zivilen Ungehorsam«, sondern sein Tagebuch, das er als 20-jähriger begann und bis wenige Tage vor seinem Tod 1861 führte. Darin notierte er Beobachtungen, die zu den bedeutendsten Naturschilderungen der Weltliteratur zählen, aber auch Gedanken und Refl exionen, die ihn als ganz eigenständigen philosophischen Kopf erkennen lassen. Durch die Lektüre wird deutlich, dass Natur und Politik wie Zurückgezogenheit und der Wunsch nach gesellschaftlicher Veränderung eine Einheit bilden. Stille, Unabhängigkeit, Antimaterialismus, Armut, Antiprüderie, Askese, Selbstdisziplin und mystische Suche sind neben überwältigend präzisen und gleichzeitig poetischen Beschreibungen des Lebens, der Natur, der großen und kleinen Lebewesen die bestimmenden Themen dieses Werks. Während dieses große Tagebuchwerk in Amerika Generationen von Künstlern und Schriftstellern beeinflusste und heute eine überwältigende Renaissance erlebt, ist es in Deutschland nahezu unbekannt. Unsere Ausgabe lädt ein, dieses Meisterwerk zu entdecken und Thoreau unzensiert zu erleben.
»Ein einzigartiges Verständnis für die Botschaft der Elemente.«
- Kurt Darsow, WDR3
»Thoreau hat für das, was er sieht, fühlt, riecht, schmeckt, eine Sprache, die den Leser ansteckt, aufweckt, ihn sehen, fühlen, hören macht.«
- Bettina Hartz, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
»Naturbeobachtungen, Seelenerforschungen, Lektüre-Erfahrungen, Selbstbetrachtungen bis hin zu notierten Absonderlichkeiten.«
- Tilman Urbach, Bayerischer Rundfunk - BR2
»Den sanfteren Thoreau, den, der seine Texte noch nicht angespitzt hat wie eine väterliche Bleistiftmine, kann man in seinem Tagebuch kennenlernen […] Hier lernt man einen mäandernden Geist kennen, der genauso schön, aber weniger apodiktisch formuliert und dessen Glaubenssätze nicht ganz so fest gefügt sind.«
- Wieland Freund, WELT
»Diesen Aspekt betonen einige Bücher aus dem Verlag Matthes & Seitz, der das Nature Writing nach Deutschland brachte und die Tagebücher Thoreaus ediert. Alle Autoren des Genres berufen sich auf Thoreau: John Muir, der im 19. Jahrhundert die Sierra Nevada erkundet, oder Edward Abbey, der sein Walden 1956 in einen Nationalpark nach Utah verlegt. Alte Wege von Robert Macfarlane, eine Meditation über das Gehen, wirkt wie eine Fortschreibung von Vom Spazieren. Und seine Karte der Wildnis erstellt – wie Thoreau in Maine – eine Bestandsaufnahme der ursprünglichen Natur Großbritanniens.«
- Malte Oberschelp, Badische Zeitung