Reden-Gespräche-Aufsätze
„Krieg und Tanz“ ist der erste Essay-Band von Michael Roes. Die Texte sind eine glänzende Komposition wiederkehrender Motive. Im Zentrum stehen das ständige Ringen um differenzierte Wahrnehmung als Aufgabe des Intellektuellen, die Suche nach dem Fremden im Eigenen, der Gegensatz von Okzident und Orient, sowie ein tieferes Verständnis des Islam. Im einleitenden Essay „Kleider-Ordnung“ behandelt Roes das Problem der Geschlechterdifferenz, in „Abwesenheit“ reflektiert er über die Rolle des Intellektuellen in der heutigen Gesellschaft. Variationen zum Thema Spiel und Ernst bietet der Essay „Wahrheiten können wir leugnen, Spielregeln nicht“, in „Prometheus am Missisippi“ geht es um unterschiedliche Arten, Realität zu beschreiben. Der Text „Die gestrauchelte Zunge“ ist ein gewagtes literarisches Intermezzo, das zur „Nacht der Narren“ überleitet, in dem es um das Lachen und die Vernunft geht. Der Band endet mit einer Parabel über das Schweigen. Michael Roes verwebt in „Krieg und Tanz“ seine Erfahrungen in anderen Kulturen und seine Rolle als europäischer Intellektueller. Die Texte beleuchten sein literarisches und filmisches Schaffen und zeigen ihn als Position beziehenden Intellektuellen, dessen tiefstes Anliegen die radikale Ablehnung eines um sich greifenden Simplifizierungswahns ist.