Das Heilige im Profanen
Das Heilige im Profanen Heiliges lebt vom Erscheinen, von Epiphanie. In der Welt ist es aus gutem Grund nur latent gegenwärtig. Immer vorhanden, würde es nicht manifest. Sein Erscheinen mag Zweiflern als etwas Scheinhaftes vorkommen; doch Heiliges ist ohne Schein nicht zu haben. Als wahres Reich des Scheins zeigt sich die Kunst, insofern sie ständige Gegenwelt ist, erdichteter Ort der Erkenntnis. Jede Epiphanie ist `Ereignis`, im Wortsinn das, was uns vor Augen kommt. Sie macht sichtbar, was sonst im Dunkel lag. (Horst Dieter Rauh) Horst Dieter Rauh begibt sich in diesem Essayband auf die Suche nach Epiphanien in der modernen Diaspora, nach Erscheinungen des Heiligen in der Kunst der Neuzeit. Das Buch behandelt eine Ästhetik des Epiphanen, die Aspekte aus Literatur, Philosophie und Kunst zwischen Piero della Francesca und Yves Bonnefoy versammelt: Blind für Epiphanien ist, wer schon weiß, was sein soll.