Bukolisches Tagebuch
Buch

Bukolisches Tagebuch

279 Seiten, Broschur
Preis: 12,00 €

Der Klassiker des deutschsprachigen Nature Writings neu zu entdecken

In den Jahren 1927 bis 1932, in der Zeit von Weltwirtschaftskrise und aufkommendem Nationalsozialismus, zieht sich Wilhelm Lehmann in die karge Schwansener Landschaft im Nordosten Schleswig-Holsteins zurück, um zu wandern, riechen, schmecken, sehen, fühlen. Voller Ehrfurcht und Poesie, doch immer genau in ihren Beobachtungen sind seine Aufzeichnungen dieser Erfahrung des Naturschönen, deren Sprache eher an britischen denn an deutschen Autoren geschult ist, eher an Wordsworth denn an Hölderlin erinnert. Ihre Chronologie folgt dem Zyklus der Jahreszeiten, ihr Gegenstand ist das Wunder des Werdens, Reifens und Vergehens, das sich in der Melodie des Zaunkönigs ebenso offenbart wie im Hundegebell. Eine Raupe kurz vor ihrer Verpuppung erscheint dieser Beobachtung ebenso staunens- und berichtenswert wie ergraute Disteln, ein neugeborenes Lamm, die Windstille eines Sommertags. So beschwört das Bukolische Tagebuch ein naturverbundenes Leben, das die Gaben, die es nutzt, nicht verschwendet, sondern schont. 1923 gemeinsam mit Musil von Döblin mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet, gehört Lehmann heute zu den unbekannten Klassikern der deutschen Literatur.

Buch
ISBN: 978-3-7518-0116-4
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2022
Reihe: MSB Paperback Bd. 037
Nachwort: Hanns Zischler
Schlagworte: Naturbeobachtung, Schleswig-Holstein, Weltwirtschaftskrise, Nature writing, Natur, Anthropozän, Krieg, Desertion, Norddeutschland, Naturkunden
  • Wilhelm Lehmann

    Wilhelm Lehmann, 1882 in Puerto Caballo, Venezuela, als Sohn eines Lübecker Kaufmanns und einer Hamburger Arzttochter geboren, wuchs in Hamburg auf, studierte in Tübingen, Straßburg und Berlin Philosophie und Naturkunde. Während des Ersten Weltkriegs desertierte er und geriet in englische ... mehr

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