Lesung und Gespräch

Fabian Bernhardt im Gespräch mit Daniel Illger & Georg Seeßlen

Freitag 07.02.2025, 20:00 Uhr, Volksbühne, Roter Salon Berlin , Berlin

Das Leben lässt sich steigern: lebendig, lebendiger, am lebendigsten. Der Tod gibt das nicht her: toter als tot geht nicht. So will es zumindest die Grammatik – und die Logik pflichtet ihr bei. Jede Steigerung ausgeschlossen. Aber sollte es wirklich so einfach sein? Die Sprache suggeriert eine Eindeutigkeit, der die Wirklichkeit nicht immer entspricht. Zwischen die vermeintlich absoluten Pole – Sein oder Nichtsein, lebendig oder tot – schieben sich verschiedene Über- und Unterlebensformen ein: Halbtotes und Untotes, Leben, hart an der Grenze, jenseits der Betrauerbarkeit, die Auferstehung der Toten und das Abgelebte, Viren, im sibirischen Permafrost, nach 30.000 Jahren wieder zum Leben erweckt. Es gibt mehrere Arten, tot zu sein. Und es gibt unterschiedliche Arten zu sterben. Nicht alle fallen mit der schlichten binären Opposition von Leben und Tod zusammen.

Hier betreten wir den Bereich des Untoten. Untote gibt es nicht nur in Filmen und Serien. Man begegnet ihnen in Großraumbüros und Fitnessstudios, in Online-Foren, Shoppingzentren, der U-Bahn. Körper, die sich bewegen, aber hinter den Augen ist kaum noch Leben. Münder, die sprechen, aber ohne jeden Geist. Es gibt jedoch auch das Gegenteil: Vom Körper ist kaum noch was übrig, aber die Seele lebt munter fort. Soma und Psyche out of sync.

Der Begriff des Untoten fordert dazu heraus, ebendiese Zwischenzonen auszuloten. Was ist das Untote? Was heißt Nachleben? Von welcher Zukunft träumen Zombies und Komapatienten? Und wieviel Leben steckt überhaupt noch in uns?

Ort

Volksbühne
Roter Salon Berlin
Rosa-Luxemburg-Platz
10178 Berlin

Weitere Informationen

Eintritt: kostenpflichtig
Preis: 12,00 Euro (€)
Preis (ermäßigt): 8,00 Euro (€)

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