»Savoys und Sarrs Bericht ›Zurückgeben‹ verdeutlicht mithin, dass es um eine Auseinandersetzung mit Geschichte geht und auch damit, wie Geschichte gezeigt und vermittelt wird. Damit wächst das Thema über seinen zunächst eng gesetzten Rahmen hinaus und gibt eine Ahnung davon, wie präsent und zukunftsweisend die Auseinandersetzung mit Vergangenheit nicht nur sein kann, sondern sein sollte.«
– Manfred Loimeier, Mannheimer Morgen
Mit der Veröffentlichung des von Präsident Macron beauftragten Berichtes zur Rückgabe des in französischen Museen befindlichen afrikanischen Kulturerbes entflammte im November 2018 sofort eine kontroverse Debatte, die weit über Frankreichs Grenzen hinausging und bis heute anhält. Nicht von ungefähr, zeigt die Untersuchung doch klar, dass ein großer Teil der afrikanischen Sammlungen in den ethnologischen Museen Europas gewaltvoll im Zuge des Kolonialismus oder durch die Übervorteilung der Einheimischen angeeignet wurde ‑ heute befinden sich ca. 90 Prozent des afrikanischen Kulturerbes außerhalb des Kontinents.
Nötig ist eine radikale Revision der bisherigen Sammlungspraxis, die auch deutsche Museen und nicht zuletzt das geplante Humboldt Forum berührt. Die deutsche Übersetzung des hitzig diskutierten, aber nur wenig gelesenen Berichtes soll helfen, die Debatte um Geschichte, Restitution und die Zukunft der Museen, die hierzulande erst an ihrem Anfang steht, für die breite Gesellschaft zu öffnen und sie gleichzeitig zu versachlichen. Denn letztlich geht es um viel mehr: Die Debatte über die Rückgabe des afrikanischen Kulturerbes kann der Anstoß sein für ein neues Gespräch zwischen Afrika und Europa und möglicherweise ein erster Schritt hin zu einem neuen Verhältnis auf Augenhöhe.
Buch
ISBN: 978-3-95757-763-4 9783957577634
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2019
Reihe: punctum Bd. 013
Schlagworte: Restitution, Kulturerbe, Afrika, Humboldt Forum, Frankreich
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