Die Frage nach der Herkunft von Kunstwerken und Artefakten ist nicht erst seit dem Streit um die Ausrichtung des Humboldt Forums in Berlin höchst umstritten. Bénédicte Savoy plädiert im Umgang mit Kunst für eine radikal neue Perspektive, die von den Objekten, ihrer individuellen Biografie und ihrem Weg »zu uns« ausgeht. Dabei wird nicht nur ihre Herkunft transparent gemacht, sondern auch die Kolonial- und Gewaltgeschichte und darüber hinaus in zwei Wörtern die Handels- und Austauschbeziehungen und die wissenschaftlich begründete Neugier, die sie ins Museum brachten. Entgegen der Abschottung aus Angst vor Restitutionen kann ein solcher Blick zusammenführen und zur Idee eines gemeinsamen Welterbes beitragen.
Buch
ISBN: 978-3-95757-568-5 9783957575685
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Auflage: 3
Veröffentlicht: 2018
Originaltitel: Objets de désir, désir d'objets (Französisch)
Schlagworte: Kultur, Museum, Herkunft, Kolonialismus, Restitution
»regt dazu an, jenseits des festgefahrenen Streits über Restitutionen neu über die Zukunft des Kulturerbes aller Kontinente nachzudenken: Über neue Formen von Partnerschaften und Ausstellungsformen, angepasst an die Realitäten unteschiedlicher Regionen - im Interesse der Menschen und der Kunstschätze.«
– Alexandra Kemmerer, Publik Forum
»Bénédicte Savoys Forschungsergebnisse und Schlussfolgerungen werden die Provenienzpolitik der Museen verändern und - vielleicht einmal - zu ihrem Standard werden.«
– Horst Dichanz, O-Ton Magazin
»Ein kluger, teilweise persönlicher Essay, der zugleich als Programmschrift einer auf transnationale Diskurse ausgerichteten Restitutionspolitik gelesen werden kann«
– Ralf Schlüter, art
»Ein schmales, aber gewichtiges Bändchen, mit dem die Kunsthistorikerin Savoy sich ein eine neue Museumskultur erträumt [...]«
– Friederike Biron, Kulturaustausch