Ein aufwühlender und tiefsinniger Roman über die Kraft und die Qualen der Meditation, tägliche Zweifel und die Fragilität des menschlichen Geistes
Alles beginnt gut: Emmanuel Carrère erfreut sich eines gelungenen Lebens und plant ein feinsinniges Büchlein über Yoga. Heiter und sachkundig will er seine Erkenntnisse über die »inneren Kampfkünste« darlegen, die er seit einem Vierteljahrhundert praktiziert. Bei seinen Recherchen in einem Meditationszentrum läuft noch alles bestens, doch dann wird er eingeholt: vom Tod eines Freundes beim Anschlag auf Charlie Hebdo, von unkontrollierbarer Leidenschaft, Trennung und Verzweiflung. Sein Leben kippt, eine bipolare Störung wird diagnostiziert und Carrère verbringt vier quälende Monate in der Psychiatrie, wo er versucht, seinen Geist mit Gedichten an die Leine zu legen. Entlassen und verlassen lernt er auf Leros in einer Gruppe minderjähriger Geflüchteter ganz anders Haltlose kennen, aber findet auch Trost durch Musik und Gespräch. Zurück in Paris stirbt sein langjähriger Verleger, und doch gibt es am Ende auch wieder Licht. Denn Yoga ist die Erzählung vom mal beherrschten, mal entfesselten Schwanken zwischen den Gegensätzen. Durch eine schonungslose Selbstanalyse zwischen Autobiografie, Essay, Chronik und Roman gelingt Carrère der Zugang zu einer tieferen Wahrheit: was es heißt, ein in den Wahnsinn der heutigen Welt geworfener Mensch zu sein.
»Ich bekenne: Emmanuel Carrère ist einer von mir am meisten verehrten lebenden Autoren.«
– Ijoma Mangold, SWR2 »lesenswert« Quartett
»Es ist atemberaubend, […] wie [Carrère] zusammenbringt, was eigentlich nicht zusammenzubringen ist: Yoga, Depression, Meditation, Terrorismus, das Streben nach Einheit und bipolare Störung.«
– Sandra Kegel, SWR2 Bestenliste
»›Yoga‹ ist ein Buch der Verwandlung. Und es ist ein eindrucksvoller, weiser autofiktionaler Text. Vielleicht ›mit Falsch‹ geschrieben, aber von großer Wahrhaftigkeit erfüllt.«
– Ulrich Rüdenauer, Rheinpfalz
»[D]ie Wahrheit klingt selten literarischer als bei dem sich stets in seinen Obsessionen und Schwächen selbst entblößenden Emmanuel Carrère.«
– Johanna Adorján, Süddeutsche Zeitung
» Emmanuel Carrère gelingt mit ›Yoga‹ ein autofiktionaler Roman von unsagbarer Größe. […] [Seine] Literatur erfasst das ganze Leben - und uns. Ein kleines Büchlein über Yoga sollte es sein. Es ist die ganze Welt geworden.«
– Rüdiger Dittrich, Gießener Anzeiger
»Dieses enorm vielschichtige Werk ist ein keineswegs nur düsterer Genremix aus Selbsterfahrung, Zeitgeschichte, Dokumentation – und ein ebenso berührender wie schonungsloser Gegenwartsbefund, Marke Carrère.«
– Werner Krause, Kleine Zeitung
»›Yoga‹ zu lesen heißt vor allem erst mal, atemlos alles in einem Zug zu lesen, mit kribbelnder Unruhe, mit Tränen in den Augen und höchster Bewunderung für Carrrères außergewöhnliches Talent, für sein Handwerk und seine Kunst, uns zu fesseln.«
– Libération