Eine Ratte streift durch die dunklen Gassen und Häuser eines unterirdischen Slums und berichtet von ihren Ängsten und Erinnerungen, Sehnsüchten und skurrilen Begegnungen. Zwei Jungen dringen nachts in eine fremde Küche ein und finden sich in einem finsteren Raum wieder, inmitten unsichtbarer Köche und verführerischer Gerüche. Eine alte Zikade, Vorsängerin eines Chors, wird im Kampf mit einer Spinne zerlegt, nur ihr großer Kopf überlebt, und so konzentriert sie ihr Denken nun darauf, den eigenen Körper wieder auszubilden. Diese und andere Figuren, die alltäglicher und zugleich fantastischer nicht sein könnten, bewegen sich traumwandlerisch in einer von den Gesetzen der Logik befreiten, in schillernden Tönen erzählten Welt.
Can Xue, eine Meisterin der Erzählkunst, nimmt die Leserinnen und Leser in ihren Prosastücken mit auf eine atemberaubende Reise durch innere und äußere Landschaften und erkundet aus ganz eigenen Perspektiven das große Ganze unserer Existenz.
»In unserer modernen Welt, in der die meisten Zeichen ihren Referenzwert verloren haben, macht Can Xue vor, wie sich Bedeutung in Bedeutungslosigkeit finden lässt.« – Julia Hubernagel, taz
»In den Geschichten von Can Xue bleibt letztlich vieles bestürzend rätselhaft. Und das ist das größte Glück beim Lesen dieser fabelhaften Autorin. Seite für Seite gerät man ins Staunen, alles flirrt, alles glänzt, der Mund steht offen.« – Uli Hufen, WDR 5
»Mit ihren mesmerisierenden Geschichten lotet Can Xue die Abgründe und Verwerfungen des modernen China aus – und bietet zugleich Erzählkunst auf höchstem Niveau.« – Claudia Kramatschek, SWR lesenswert Magazin
»Wer wie ich gerade ermüdet ist von diesem autofiktionalen Realismus in der Literatur, der kriegt hier eine Frischzellenkur!« – Maximilan Mengeringhaus, Lesart Deutschlandfunk Kultur