Freiheit, Tyrannei, »Volk« und Monarchie – Themen, die Paul Valéry zwischen 1936 und 1938 in einem separat geführten Carnet notierte, das parallel zu seinen legendären, lebenslangen Cahiers entstand. In den historischen, zeitgeschichtlichen, politischen Aperçus und Kurztexten geht es ihm darum, Tiefenstrukturen anarchischen Denkens und Handelns aufzuspüren: um eine Kritik von Staatsformen, problematische Grundfragen zu Nation und Gesellschaft, zu Souveränität und Autorität, zu Macht, Gewalt und Angst, um Rechtsformen und Rechtsprechung – wie auch um deren historische Akteure, etwa Napoleon, Trotzki, Hitler oder den Zufall. Seine Überlegungen sind hellsichtig und überraschend; geschrieben in einer Vorkriegszeit, verbinden sie sich erschreckend direkt mit unserer Gegenwart
Buch
ISBN: 978-3-95757-534-0 9783957575340
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2019
Originaltitel: Les Principes d'anarchie (Französisch)
Schlagworte: französische Literatur, Philosophie, Demokratie, Anarchie, Diktatur, Tyrannei, Staat, Nation, Volk
»Was Valéry zu Macht, Mehrheitswahlrecht, Nation, Gewalt und Angst notiert, ist bis heute weder eingeholt noch überholt worden und deshalb: ein Buch der Stunde.«
– Cord Riechelmann, Philosophie Magazin
»Wer nach der Aktualität dieser alten Aufzeichnungen fragt, muss nur wieder lernen, sich allein in einem Zimmer auf Sätze wie diesen hier zu konzentrieren: ›In einer ,voll durchorganisierten‘ Gesellschaft hat Qualität genauso wenig Platz wie Geisteserzeugnisse um des Geistes willen.‹«
– Cord Riechelmann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung