»Wer gut zu gehen weiß, bleibt ohne Spuren.« Kai Marchal war 22, als er dieser daoistischen Weisheit folgend in den 1990ern mit der Transsibirischen Eisenbahn nach China reiste. Dieses Land verkörperte damals für ihn das radikal Andere, einen letzten Sehnsuchtsort jenseits der westlichen Lebensform. In unserer chaotischen Gegenwart ist China längst ins Zentrum der Welt gerückt; mit dem schleichenden Niedergang des Westens wird auch die neue Führungsmacht China immer wichtiger. Doch was wissen wir eigentlich über das chinesische Denken? Suchten Daoisten, Konfuzianer und Buddhisten »nur« nach Weisheit - oder verfolgten sie ein philosophisches Projekt, das uns auch heute noch helfen kann, ein gelingendes Leben zu führen? Welche neuen Perspektiven können uns Denker wie Laozi, Wang Bi oder Wang Yangming anbieten? Das Ergebnis von Kai Marchals langjährigem Ringen mit dem Gegenstand »China«, der sich uns wie kein anderer entzieht, ist ein Buch, das auf faszinierende Weise sehr unterschiedliche Genres miteinander verbindet: philosophische Einführung, literarischer Essay, Reisebericht, autobiografisches Bekenntnis.
Buch
ISBN: 978-3-95757-702-3 9783957577023
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2019
Schlagworte: China, Asien, Buddhismus, Daoismus, Taiwan
»Wang Bis Gedanken macht [Marchal] zum Fluchtpunkt eines Memoirs, das auf höchst unsystematische und unterhaltsame Weise um die Frage kreist, wie es einen jungen Deutschen, der an sich und der ›ironischen Coolness‹ seiner bundesrepublikanischen Umgebung leidet, zum alten China verschlägt und nach Zwischenstationen in Heidelberg, Paris und Osaka nach Taiwan.«
– Mark Siemons, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
»In seinen besten Momenten erinnert das Buch an Emmanuel Carrères Das Reich Gottes, das ebenfalls eine fruchtbare Doppelhelix aus Religionsgeschichte und persönlichen Glaubenszweifeln ist.«
– Ijoma Mangold, DIE ZEIT
»[Das Buch ist] so eine Art ›Bildungsroman‹, eine lebendige und fesselnd zu lesende, sehr persönliche Heranführung an die Europäern meist unzugänglichen ostasiatischen Weltanschauungen. [...] Ein gedanklich reichhaltiges Buch [...].«
– Markus Suplicki, ekz Bibliotheksservice