Am 15. April 2019 brannte das historische Herz Frankreichs, als Notre-Dame de Paris in Flammen aufging. Sylvain Tesson kannte die weltberühmte Kathedrale, die jedes Jahr von bis zu 14 Millionen Menschen besichtigt wird, wie kein anderer: Gemeinsam mit einer Akrobatentruppe erklomm er des Nachts ihre Fassade, unternahm wilde Eskapaden bis zum Glockenturm, von wo aus Paris ihnen zu Füßen lag und sie Gedichte von Charles Péguy rezitierten. Notre-Dame war es, die ihm im Jahr 2015 wieder auf die Beine half, nachdem er von einem Dach gestürzt war und sich Rippen, Wirbel und Schädel gebrochen hatte. Täglich stieg er die 387 Stufen in den Südturm hinauf, wo er, der sich nun selbst wie ein Quasimodo fühlte, bei den Wasserspeiern Trost fand. In der »Nacht des Scheiterhaufens« erinnert sich Tesson an seine Erfahrungen mit ›Unserer Lieben Frau von Paris‹ und wirft einen kritischen Blick auf den blinden Umgang Frankreichs mit seiner eigenen Geschichte.
Sylvain Tesson nimmt uns mit in den »Wald«, den Dachstuhl einer der bekanntesten Kathedralen weltweit, der, wie er bemerkt, eigentlich ein Dschungel ist. Er lässt uns den Geruch des Steins einatmen und das Schauspiel von Paris bewundern. Notre-Dame de Paris ist ein poetischer Abenteuerbericht, eine hinreißende Liebeserklärung und ein geistreicher Essay über unser Verhältnis zu den Meisterwerken, die uns umgeben.