«Es sind ewige Felder, sind weite Hügelzüge gewesen und das Korn geschnitten, die Stoppeln blass, die gepflügte Erde weisslich, bräunlich, in der Ferne fast grau mit bleichen Zungen, trockeneren Stellen, dazwischen Wiesen, Grasstreifen, Hecken, Pappeln (...)»
«Der Roman», sagt Michael Donhauser, «ist mir zu einem Rätsel geworden, das heisst, ich habe acht Jahre nach seinem Erscheinen wieder darin gelesen und war berührt, vor allem davon, wie geladen da die Worte sind, wie sehr da jedes Wort teilhat an dem Versuch, das Erinnerte zu erfinden - diese Hingabe hat etwas Absichtsloses und wird nur ab und zu gebrochen durch das Wort «vielleicht», wenn das Erinnern aussetzt und das Erfinden sich alleine überlassen ist, für einen Satz oder einen halben - und das Rätsel ist, dass dies möglich war, dass es Seite für Seite so weitergeht, als ginge da einer über einen Steg und sähe den Abgrund kaum, und doch ist genau dieser zugegen, in jedem Satz.»
Buch
ISBN: 978-3-95757-067-3 9783957570673
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2012
Originaltitel: Livia (Deutsch)
Schlagworte: Lyrik, Luxemburg, Poesie