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Klara wurde als deutsche Jüdin aus Frankreich deportiert und war 29 Monate in Auschwitz. Als der Krieg endet und die Lager befreit werden, kehrt sie als eine der letzten KZ-Überlebenden nach Paris zurück, wo sie eine Zeit lang bei ihrer Schwägerin Angelika unterkommt. Doch die überstandenen Erlebnisse prägen sie noch immer zutiefst: Abgemagert, das Haar kurz, die Augen leer, ist Klara auch innerlich nicht mehr dieselbe. Ihr altes Ich hat sie abgelegt, sie verweigert alles, was damit zusammenhängt, auch die deutsche Sprache und sogar den Kontakt zu ihrer dreijährigen Tochter, die, bei Klaras Deportation noch ein Baby, von einer Freundin gerettet und gestillt wurde und der man später sagen soll, ihre Mutter habe die Internierung nicht überlebt. Angelika ist erschrocken angesichts der Unnahbarkeit dieses nunmehr fremden Menschen, doch sie ist bestrebt, Klaras zerstörte Seele zu begreifen, und hält die mühsamen Versuche der Annäherung in einem Tagebuch fest.
Mit größtmöglicher Sensibilität wagt sich Soazig Aaron an ein Thema, von dem bisher nur die Shoah-Überlebenden erzählten, und beweist so die Kraft der Fiktion, Erinnerung nicht nur zum Leben zu erwecken, sondern auch zu bereichern.