Gespräche und Begegnungen sind das Material, mit dem Yevgenia Belorusets in einer eindringlichen Sprache und mit fotografischem Blick das Bild eines Landes einfängt, in dem Krieg herrscht und die unverwüstliche Alltagsroutine zur Groteske verkommt. Sie heißen Swetlana, Lena oder Xenia. Sie arbeiten im Nagelstudio, plaudern im Café oder bereiten die Revolution vor. Das Leben von Belorusets ukrainischen Protagonistinnen geht seinen Gang, in den Städten wie auf dem Land. Nur selten, schemenhaft, schieben sie sich in die äußeren Winkel des vom Alltag ausgefüllten Blickfelds – die Bürgerwehren, die Soldaten, das Blut. Die Realität des seit Jahren in der Ostukraine schwelenden Kriegs sickert langsam, aber stetig in das Leben der Menschen, an dem uns Belorusets’ in teils hyperrealistisch detaillierten, teils traumartigen und oft absurden Szenen teilhaben lässt. So eröffnet sich das Panorama einer Gesellschaft, die den Ausnahmezustand als Normalität akzeptiert hat.
»Ein erstaunliches Meisterwerk, verfasst in einer zeitgemäßen, hochintelligenten Sprache, die die Tradition von Gogol und Charms wiederauferstehen lässt, um zu beschreiben, wie es den Frauen in der Ukraine heute ergeht.« - Eugene Ostashevsky
Buch
ISBN: 978-3-95757-776-4 9783957577764
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Auflage: 2
Veröffentlicht: 2019
Schlagworte: Ukraine, Kiew, Luchansk, Lukhansk, Ukrainekonflikt, Krim, Russland, Krieg, Maidan, Majdan
»›Glückliche Fälle‹ ist ein Pandämonium des Schreckens unter der Hülle des Alltäglichen, Banalen und Normalen und gerade deshalb schrecklicher. Yevgenia Belorusets ist ein Name, den man sich wird merken müssen.«
– Erich Klein, Ö1
»Es ist die Kunst der Yevgenia Belorusets, Anschaulichkeit und Märchenton, Detailgenauigkeit und episches Erzählen zu kombinieren, so dass sich aus den Frauenporträts die kollektive Befindlichkeit der traumatisierten ukrainischen Gesellschaft herausschält.«
– Ilma Rakusa, Neue Zürcher Zeitung
»Die Szenen im Buch sind leicht, spielerisch - und machen trotzdem die ganze Tragik des Krieges verständlich.«
– Judith Langowski, Der Tagesspiegel
»Der Krieg zeigt seine bedrohlichen Züge auch dann, wenn er nicht unmittelbar benannt wird. Er trägt seine Skurrilität in den Alltag hinein, weil er selbst Alltag geworden ist. Und diese Form ist zuweilen auch einen Berichtsstil und fordert Lakonie geradezu ein, und zu Erzählerinnenkommentaren auf. Die Autorin setzt das auf grandiose Art um.«
– Jan Kuhlbrodt, piqd Literatenfunk
»Ein erstaunliches Meisterwerk, verfasst in einer zeitgemäßen, hochintelligenten Sprache, die die Tradition von Gogol und Charms wiederauferstehen lässt, um zu beschreiben, wie es den Frauen in der Ukraine heute ergeht.«
– Eugene Ostashevsky