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»Wie tritt man einen Weg in unberührten Schnee?«
"Wie tritt man einen Weg in unberührten Schnee?" Schalamows Erzählungen gehören zu den herausragendsten Leistungen der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Der Autor geht darin einer Schlüsselfrage unserer Gegenwart nach: Wie können Menschen, die über Jahrhunderte in der Tradition des Humanismus erzogen wurden, Auschwitz, Kolyma hervorbringen? Schalamow zieht den Leser der Erzählungen aus Kolyma, deren erster Zyklus in diesem Buch versammelt ist, in die Gegenwart des Lageralltags hinein, ohne Hoffnung auf einen Ausweg: "Viele Kameraden sind gestorben. Aber etwas, das stärker ist als der Tod, ließ ihn nicht sterben. Liebe? Erbitterung? Nein. Der Mensch lebt aus denselben Gründen, aus denen ein Baum, ein Stein, ein Hund lebt."
»Seine Erzählungen gehören zu den exzeptionellsten Leistungen der russischen Literatur im 20. Jahrhundert. Er entwickelt eine Poetik äußerster Dichte und Lakonizität.«
Die Brücke, Februar 2008
»Ein Buch, vor dem ich am liebsten in die Knie gehen würde. Es ergreift einen zutiefst. Eine der intensivsten Leseerfahrungen der letzten Jahre.«
Iris Radisch, Literaturclub, 16. Oktober 2007
»Schalamow beschreibt die Destruktionskraft des Lagers ohne ästhetische Verfremdung, ohne moralische oder historische Belehrung und ohne politischen Appell. Es ist eine Prosa von lakonischer Kargheit und authentischer Präzision. Sie kennt keine Helden, keine weitschweifige Entwicklung, keine Flucht in die tröstenden Arme des Humanismus. Der Kältetod der menschlichen Seele verträgt nicht die literarische Form des Romans, der Erinnerung oder der Autobiographie. Schalamow ist einer der wenigen Autoren, dessen Poetik tatsächlich der Erfahrung des Lagers entspricht, darin allenfalls vergleichbar Tadeusz Borowskis Erzählungen Bei uns in Auschwitz.«
Wolfgang Sofsky, Das Politische Buch - Deutschlandfunk, 5. Oktober 2007
»Was eine kurze Erleichterung für die Leser sein mag, erweist sich als Teil einer Komposition dieses Bandes: Sogar im Lager gab es Momente des Innehaltens, der in Komik umschlagenden Absurdität - nach denen verlässlich der ausweglose Alltag wieder einsetzte. Über Jahrzehnte war dieser der Alltag von Millionen, und das Lager, - und nicht nur das russische - war die ›Kernfrage unserer Epoche‹, wie Schalamow an anderer Stelle schrieb. Das macht diese Erzählungen eines Überlebenden zum Dokument einer in Europa schon weitgehend vergessenen - und in Russland verdrängten - Zeit. Hier wie dort sollten sie Schullektüre sein.«
Cord Aschenbrenner, Neue Zürcher Zeitung, 22. September 2007
»Wer Schalamows Geschichten gelesen hat, der vergisst – ob er will oder nicht – nie mehr.«
Daniel Kehlmann, Cicero, September 2007
»Eine Werkausgabe bringt dem deutschen Publikum endlich den großen Gulag-Erzähler Warlam Schalamow nahe.«
Rainer Traub, Der Spiegel, September 2007
»Dass die Erzählungen aus Kolyma nun als erster Band einer Werkausgabe auf Deutsch erscheinen, dafür muss man der Herausgeberin, der Übersetzerin und nicht zuletzt dem Verlag Respekt zollen und viele Leser wünschen. Denn Warlam Schalamow ist nicht nur ein herausragender – und für viele noch zu entdeckender – Vertreter der modernen russischen Literatur. Er reiht sich auch ein in die Reihe der großen literarischen Zeitzeugen: Primo Levi, Jorge Semprún und Imre Kertész. Seine Texte zeigen auf eindrucksvolle Weise, dass es im zwanzigsten Jahrhundert zwei Katastrophen gegeben hat: Den von den Nationalsozialisten entfachten Holocaust. Und den von den Stalinisten verübten Massenmord.«
Cornelia Rabitz, Deutsche Welle, 17. August 2007
"Schalamows Prosa stellt in oft sehr schlichten, lakonischen Hauptsätzen das Lagerleben dar und die wesentlichen Fragen: Wie komme ich zu einem Stück Brot oder einer Dose Kondensmilch oder einem Kleidungsstück? Die Schlusssätze haben es in sich."
Brigitte Schwens-Harrant, Die Furche, 3. Januar 2008
"Schalamows Erzählungen sollte man jedem gedächtnislosen Zeitgenossen per Rezept verschreiben, damit er wieder weiss, in welcher Welt er lebt."
Ralph Dutli, NZZ, 4. November 2007
"Seine Erfahrungen im Gulag hat Schalamow nicht in Romane, sondern auf Hunderte Seiten in episodisch erzählte, artistisch hochdisziplinierte Literatur umgewandelt. Da hat jedes Wort seinen Sinn. Da ist kein Wort zuviel."
Franziska Augstein, Süddeutsche Zeitung, 13. März 2008
"Nun wird mit dem ersten Band seiner Werkausgabe die herausragende literarische Bedeutung Schalamows schlagartig offenbar. Sie stellt den 1982 gestorbenen Autor in eine reihe mit Imre Kertész, Primo Levy oder Jorge Semprun."
Karla Hielscher, Deutschlandradio, 30. August 2007
"Einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts."
Michail Ryklin, Lettre International, Sommer 2007