Der Pilz am Ende der Welt
Buch

Der Pilz am Ende der Welt

Über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus

448 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Übersetzung: Dirk Höfer
Preis: 28,00 €
Vergriffen, nur noch als Paperback lieferbar
Auch erhältlich als Ebook Buch (Broschur)
Das erste neue Leben, das sich nach der nuklearen Katastrophe in Hiroshima wieder regte, war ein Pilz. Ein Matsutake, der auf den verseuchten Trümmern der Stadt wuchs – einer der wertvollsten Speisepilze Asiens, der nicht nur in Japan, wo er Spitzenpreise aufruft, vorkommt, sondern auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet ist. Dieser stark riechende Pilz wächst bevorzugt auf von der Industrialisierung verwüsten und ruinierten Böden und ist nicht kultivierbar. In ihrem faszinierenden kaleidoskopischen Essay geht die Anthropologin Anna Lowenhaupt-Tsing den Spuren dieses Pilzes sowie seiner biologischen und kulturellen Verbreitung nach und begibt sich damit auch auf die Suche nach den Möglichkeiten von Leben in einer vom Menschen zerstörten Umwelt. Sie erzählt Geschichten von Pilzsammlern, Wissenschaftlern und Matsutake-Händlern und öffnet einen neuen und ungewohnten Blick auf unsere kapitalistische Gegenwart. Denn eigentlicher Gegenstand ihrer preisgekrönten und in viele Sprachen übersetzten Erzählung ist die Ökologie des Matsutake, das Beziehungsgeflecht um den Pilz herum, als pars pro toto des Lebens auf den Ruinen des Kapitalismus, das ein Leben in Beziehungen sein – oder aber nicht sein wird.
Buch
ISBN: 978-3-95757-532-6
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2018
Originaltitel: The Mushroom at the End of the World (Englisch)
Schlagworte: Pilze, Zerstörung, Anthropozän, Kapitalismus, Überleben

»Alle Sinne müssen wach sein, um den Matsutake im Verborgenen aufzuspüren. Anna Tsing arbeitet das Pilzfieber in wunderbaren Passagen heraus.«
– Petra Wiemann, Elementares Lesen

»Anna Lowenhaupt Tsing gelingt es virtuos, am Beispiel des globalen Matsutake-Handels eine fundamentale Kapitalismuskritik zu formulieren.«
– Tabea Grzeszyk, Deutschlandfunk Kultur

»Das ist nie langweilig oder pedantisch[...]«
– Tobias Haberkorn, ZEIT online

»Ihr Buch ist vieles gleichzeitig: ökologische Bestandsaufnahme und Kapitalismuskritik, fesselndes Nature-Writing und Monografie einer faszinierenden Pilzart, Ausleuchtung biologischer und wirtschaftlicher Verflechtungen sowie Aufforderung zu neugieriger, sinnlicher Wahrnehmung der Natur. Dabei wird sehr eindrucksvoll deutlich: Erfolgreiches Überleben ist ein Leben in Beziehungen.«
– Julia Kospach, Falter

»Anna Lowenhaupt Tsing hat dem Pilz mit dem eigenartigen Geruch [...] ein außergewöhnliches, sehr gut geschriebenes Buch gewidmet.«
– Eberhard Rathgeb, FAS

»Ihr Buch ist schon jetzt ein Klassiker der Ökologie«
– Josef Reichholf, taz

»Tsings Idee eines gemeinschaftlichen Überlebenskampfes von Mensch und Pilz und ihr Plädoyer für Diversität sind erfrischend unfrustriert. Das Buch macht Hoffnung, dass auch außerhalb des kapitalistischen Empire Werte wachsen.«
– Silke Weber, Zeit Wissen

»In gar nicht so seltenen Momenten ist [dieser] weitschweifende Essay gleich seiner dahinterstehenden Idee: Brilliant.«
– Umwelt Mediathek

  • Anna Lowenhaupt Tsing

    Anna Lowenhaupt Tsing, 1952 geboren, ist Professorin für Anthropologie an der University of California, Santa Cruz. 2013 wurde sie mit der Niels-Bohr-Professur der Aarhus University, Dänemark, für ihre interdisziplinären Beiträge zu den Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften ausgezeichnet.

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