Und während die Zeitgenossen angesichts all der abgeschlagenen Köpfe noch rätseln, ob das Bewusstsein der Geköpften vom Körper getrennt noch weiterleben kann, entwirft László F. Földényi in seinem bildreichen Essay seine ganz eigene Erzählung des langen 19. Jahrhunderts – ausgehend von unserem Eintritt in die Kopflosigkeit. Zur gleichen Zeit hält auch die neue Technik der Fotografie Einzug. Erst ihre flächendeckende Verbreitung ermöglicht es, den Moment aus der Vergänglichkeit des Lebens zu lösen, ihn gleichermaßen zu verewigen wie zu töten. Das führt nicht nur zu einem neuen Verständnis von Zeit und Raum, sondern zu einer Veränderung der Wahrnehmung selbst. Als würde der Schnitt des Fallbeils sich ab da unendlich fortsetzen, wirkt fortan alles fragmentiert: die Körper, die Stadt, die Dichtung und die Malerei. Ein ganz und gar neues Bild des Menschen entsteht, das ihn als ein bizarres, ein gewaltlüsternes, ein kopfloses Wesen zeichnet und das bis in unsere Gegenwart fortwirkt.
- Fr22.Nov2024Lesung und GesprächFreitag 22.11.2024, 16:00 Uhr, Messe Wien, Halle D, Donau Lounge, Wien, Österreich
László Földényi im Gespräch mit Erich Klein über „Caspar David Friedrich. Die Nachtseite der Malerei“ & „Der lange Schatten der Guillotine. Lebensbilder aus dem Paris des neunzehnten Jahrhunderts.“
mehrIm Rahmen der Buch Wien 24
- Di03.Dez2024GesprächDienstag 03.12.2024, 19:00 Uhr, Katholische Akademie in Berlin e.V., Berlin
László Földényi im Gespräch mit Dietrich Sagert
Vor der Guillotine werden alle gleich. Ab 1791 kommt im Gefolge der Französischen Revolution das Fallbeil flächendeckend zum Einsatz. Nun hält die Industrialisierung des Tötens Einzug. Auch der ...mehr - Mi04.Dez2024Lesung und GesprächMittwoch 04.12.2024, 19:00 Uhr, Wist - Der Literaturladen, Potsdam
László Földényi stellt sein aktuelles Buch »Der lange Schatten der Guillotine« vor
Schon vor der Französischen Revolution gab es gelegentliche Hinrichtungen durch das Fallbeil, aber erst ab 1791 kommt der Tod auf dem Schafott flächendeckend und für alle zum Einsatz. Bis dahin ...mehr