Viele Lesende kennen das Gefühl: Plötzlich wird man mitgerissen in eine neue, unbekannte Welt. Oder es dämmert einem langsam eine Wahrheit, deren Existenz man zuvor noch nicht einmal erahnte, die einen aber im Kern des Seins berührt. Ausgelöst wird diese Empfindung durch ein Buch, einen Autor, einen Satz vielleicht nur, der das Leben in ganz neue Verhältnisse setzt. Diesen existenziellen Erweckungserlebnissen und Wendepunkten beim Lesen von Theorie geht Veronika Reichl in ihren aus unzähligen Interviews und Gesprächen destillierten Erzählungen nach: Wie fühlt es sich an, Judith Butler oder Slavoj Žižek zu lesen? Muss man schweigen, um Hegel verstehen zu können? Wie kommt man in die Derrida-Spannung? Hilft Kant dabei, die frei fließenden Phänomene anzuhalten?
Reichls brillante Erzählungen aus Fiktion und Dokumentation bilden ein Archipel des Wissens und Fühlens, eine Universalgeschichte der Philosophie ebenso wie eine Leseanleitung und Selbstanalyse. Humorvoll und genau, überraschend und genial erzählt sie von Denkerfahrungen, vom Schmerz des Lesens, vom Umgang mit dem Nichtverstehen und davon, wie das Lesen das Leben berührt und für immer verändert.
Veronika Reichl hat mit den höchst anregenden Geschichten eine neue Gattung geschaffen: Ihr humorvoll essayistisches Erzählen eröffnet beiläufig einen Einblick in die wesentlichen Ansätze der Philosophie und modernen Theorie verbunden mit großem Lesegenuss. Ziemlich genial!
– Bettina Hesse, WDR 5
Denn mit dieser Lesart gelingt Reichl eine wahrhaft phänomenologische Beschreibung, die über anekdotische Unterhaltung mit guten Lektüreanregungen wertvoll hinaus reicht: Sie schafft durch eine gelungene Auswahl verschiedener subjektiver Perspektiven, sich dem allgemeinen und facettenreichen Phänomen der theoretischen Denkarbeit anzunähern. Und ist damit auf dem besten Weg zu der „Sache […] selbst“, wie Husserl es einst forderte.
– Antonia Siebeck, Philosophie Magazin
- Do21.Nov2024LesungDonnerstag 21.11.2024, 20:00 Uhr, Atelier für Kunst und Philosophie, Zürich, Schweiz
Veronika Reichl liest aus »Das Gefühl zu denken«
mehrIm Rahmen der »Langen Nacht der Philosophie Zürich«