Das Begehren des Anderen
»Und so verführt Han den Leser am Schluss nicht nur zum Denken, sondern auch zum Leben. Dass beides für einen Augenblick zusammen zu fallen scheint, gehört zu den Höhepunkten dieses bemerkenswerten Büchleins.«
Ariadne von Schirach, DeutschlandRadio, 21. Januar 2013
»Seine Bücher quellen über vor originellen Gedanken, die mit Esprit geschrieben und mit Verve präsentiert werden. Zwar gibt es eine gewisse kulturpessimistische Grundierung in Hans Schriften. Aber statt mit der Geste des Salonskeptikers oder konservativen Dandys wird diese Haltung hier durch eine tiefe innere Überzeugung motiviert. Hans Bücher tragen Titel wie ›Müdigkeitsgesellschaft‹ oder ›Transparenzgesellschaft‹ und verhandeln jeweils mit Blick auf ein bestimmtes gesellschaftliches Phänomen das grosse Thema des moralisch-psychischen Niedergangs unserer Gesellschaft.«
Simon Strauss, Schweizer TagesWoche, 10. Januar 2013
»Sich an den Anderen weggeben und dadurch neu zu sich selbst zurückkehren – das ist eine Bewegung, die, wie Han mit Verweis auf Emmanuel Lévinas richtig bemerkt, nur im Verzicht auf das Besitzen und Konsumieren des Anderen möglich ist. Genau aus diesem Grund verschwindet der Eros mit der – letztlich immer auch kommerziellen – Sexualisierung der Gesellschaft.«
literaturkritik.de, November 2012
»Der gebürtige Koreaner ist einer der radikalsten Denker Deutschlands. Seine Bücher sind ungewöhnlich kurz aber gehaltvoll und für einen Philosophen sehr meinungsstark. Han ist ein leidenschaftlicher Denker, der die Übertreibung zu seinem Stilmittel erklärt. (…) In seinem neuen Buch »Die Agonie des Eros« analysiert er das Verschwinden der Liebe zugunsten eines extremen Narzissmus. Der Andere wird zum Sexualobjekt, das man problemlos austauschen kann. Gleichzeitig gibt es aber keine erotische Erfahrung mehr, weil alles problemlos konsumierbar und austauschbar wird, auch die Liebe. Für Han ist die Lösung eine Wiederkehr des Eros im antiken Sinn, der uns ermöglichen kann, den Anderen wieder zu lieben und die Depression zu überwinden.«
Peter Schiering, ZDF aspekte, 23. November 2012
"In schneller Folge hat Han mehrere dünne Bücher herausgebracht, die unter deutschen Intellektuellen große Wirkung erzielen. (...) Jetzt beschäftigt er sch mit dem Zwischenmenschlichen und konstatiert eine "Agonie des Eros". Dem erotischen Begehren läutet Han das Sterbegelöckchen, nicht obwohl, sondern gerade weil wir überall von Nacktheit und Sex umzingelt sind."
Frankt Dietschreit, Mannheimer Morgen, 19. Januar 2013
"Dieser kurze Essay greift Kategorien auf, die Byung-Chul Han bereits an anderer Stelle schlüssig entwickelt hat, z.B. die Müdigkeitsgesellschaft, und zeig ihre Sinnfälligkeit in Bezug auf die Agonie des Eros."
Wolf Senff, titel-magazin, Dezember 2012