Der Eros gilt dem Anderen im emphatischen Sinne. In der Hölle des Gleichen, die unsere Gesellschaft zu werden droht, gibt es daher keine erotische Erfahrung. Der heutige Terror der Immanenz, der alles zum Gegenstand des Konsums macht, zerstört das erotische Begehren. Es ist ein fatales Kennzeichen der immer narzisstischer werdenden Gesellschaft, dass der Andere unbemerkt verschwindet. Die Müdigkeitsgesellschaft, in der man erschöpft von sich selbst ist, ohne sich zum Anderen hin befreien zu können, ist eine Gesellschaft ohne Eros. Alain Badiou führt in seinem nachdenklichen Vorwort, das hier erstmals auf Deutsch erscheint, Hans schlagende These fort und untermauert sie mit seiner eigenen Gegenwartsanalyse.
Buch
ISBN: 978-3-95757-277-6 9783957572776
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Auflage: 3
Veröffentlicht: 2017
Reihe: Fröhliche Wissenschaft Bd. 123
Vorwort: Alain Badiou
Schlagworte: Philosophie, Müdigkeitsgesellschaft, Transparenzgesellschaft, Heidegger, Kierkegaard, Gegenwartskritik, Kapitalismuskritik, Neoliberalismus, Gegenwartsphilosophie, Liebe