Lesung mit Yevgenia Belorusets und Jana Volkmann.

Ethische Fragen des Zusammenlebens von Mensch und Tier werden von beiden Autorinnen auf literarisch originelle Weise gestellt. Bei Jana Volkmann läuft der Erzählerin ein von seinem Schicksal gezeichnetes Fiakerpferd zu und findet in ihrem Vorstadtgarten Asyl. In präziser wie poetischer Sprache und in Einbindung des Fantastischen entfaltet der Roman sein utopisches Potenzial. Yevgenia Belorusets entwirft eine fiktive Vorlesungsreihe, deren strenge Form sie ironisch unterläuft. In rund 50 Geschichten, Berichten, Dialogen, ergänzt durch Foto-Material, entsteht eine Art Ukraine-Porträt in Tieren. Krieg, Flucht und Vertreibung bilden den allgegenwärtigen Hintergrund der Texte und verleihen den überraschenden wie absurden Pointen besondere Kraft.

Yevgenia Belorusets, 1980 geboren, ist Fotografin, Künstlerin und Schriftstellerin. Sie lebt abwechselnd in Kiew und Berlin und beschäftigt sich mit den Schnittstellen von Kunst, Medien und Gesellschaft. Belorusets engagiert sich in einer Reihe kultureller und politischer Initiativen. 2022 wurde sie mit dem Horst Bingel-Preis für Literatur ausgezeichnet, 2023 erhielt sie den Preis Frauen Europas.

Jana Volkmann, geboren 1983 in Kassel, lebt als freie Autorin und Journalistin in Wien. Sie schreibt Essays und Literaturkritik u. a. für den Merkur, Freitag, Tagebuch, neues deutschland und den Standard. Für ihren Roman "Auwald" erhielt sie den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2021 und den Reinhard-Priessnitz-Preis 2022.