Patrick Holzapfels Erzähler verweilt als »Müßigsitzer« an dutzenden Orten im Wiener Stadtraum und entwickelt mittels lakonischer, gleichzeitig von Fabulierlust getragener Wahrnehmungsprotokolle eine Philosophie des Sitzenbleibens. In origineller Umdeutung des Begriffs »Bankier« entstehen Porträts von Randgänger*innen und Beserlparks. Poetische und komische Seiten zeigt auch Tine Melzers Protagonist, der als gefeierter Opernsänger den freiwilligen Rückzug antritt und nackt, aus seiner Badewanne heraus, zu einem 16-tägigen Monolog ausholt. Mit doppelbödigem Witz und Selbstironie werden dabei gesellschaftliche Rollen wie auch der eigene Eskapismus hinterfragt.