Das Imperium Romanum und die römisch-katholische Kirche verkörpern zwei völlig verschiedene, aber zugleich auch verwandte Institutionen: zwei erfolgreiche Modelle eines politischen / rechtlichen / ethischen Universalismus, der sich Im Prinzip an alle Menschen richtet. Die ewige Stadt zieht ihren Nimbus – und auch ihren kulturellen Reichtum – aus beiden Modellen: aus dem Machtanspruch einer weltlich stabilen Friedensordnung für den ganzen Erdkreis – und aus dem Heilsversprechen einer allen Menschen zugänglichen himmlischen Seligkeit. Der Papst, der römische Chef der katholischen Weltkirche, hat im 19. Jahrhundert zwar jede weltliche Herrschaft aufgeben müssen, seine kirchliche Zentralmacht jedoch weiter verstärkt und perfektioniert. Wie konnte, wie kann dieses Paradox funktionieren?
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Casa di Goethe in Rom und L.I.S.A., dem Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung statt.
Anmeldung möglich bis: 15.05.2025 unter:
https://www.vhs-wissen-live.de/vortrag/papst-und-zeit-vom-weltreich-zur-weltkirche.html?day=20250515×=1747330200,1747416599