Lesung und Gespräch
Lesungs- und Gesprächsrunde zu Paul van Ostaijen mit Anneke Brassinga u.a.
Freitag 24.06.2022, 19:30 Uhr, Lyrik Kabinett, München
Paul van Ostaijen (geboren 1896 in Antwerpen, gestorben 1928) lebte nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin und schrieb dort den Gedichtband »Bezette Stad« (Besetzte Stadt), der den ganzen Formenreichtum der Avantgarden erkundet (Expressionismus, Dadaismus und Surrealismus) und inhaltlich um einen jungen Mann aus Antwerpen zentriert ist – in einer Welt, die durch den Krieg in eine tiefe Krise gestürzt ist. Die flämisch-niederländische Organisation deBuren und die Paul van Ostaijen-Gesellschaft riefen 2020 dazu auf, in dem Projekt Besmette Stad (www.besmette.stad.eu), das sich an Ostaijens Werktitel anlehnt, die Parallelen zwischen der damaligen Krise und den Krisen unserer Gegenwart auszuloten. Was als Auseinandersetzung mit der Pandemie begann, gewinnt heute weitere, aktuelle Konnotationen … Im Mittelpunkt des Projekts stand das Gedicht »De Aftocht« / »Der Rückzug«, der letzte Text aus »Besetzte Stadt«, in dem Van Ostaijen von Berlin aus auf die Befreiung Antwerpens am Kriegsende zurückblickt. 150 niederländisch- und deutschsprachige Künstlerinnen und Künstler haben in eigenen Beiträgen darauf reagiert – ein zeiten- und sprachenübergreifender Polylog. In München präsentieren dieses Projekt die Lyrikerin und Literaturtheoretikerin Ann Cotten (geboren 1982 Iowa, USA), der experimentelle Lyriker, Dramatiker und Romancier Franzobel (geboren 1967 in Oberösterreich), die niederländische Dichterin und Übersetzerin Anneke Brassinga (geboren 1948 in Arnhem) und der in Flandern lebende Dichter und Poesiefilmer Paul Bogaert (geboren 1968). Durch den Abend führen die Übersetzerin und Kuratorin Anna Eble und Paul-van-Ostaijen-Biograph Matthijs de Ridder.
Ort
Lyrik Kabinett
Amalienstr. 83a
80799 München
Weitere Informationen
Eintritt: kostenpflichtigPreis: 8,00 Euro (€)
Preis (ermäßigt): 6,00 Euro (€)
Moderation: Anna Eble und Matthijs de Ridder.