Ihrem stockend-depressiven Schwebezustand – bestehend aus aufgeschobener Abschlussarbeit, zäher Liebesbeziehung und mehreren Wochen Quarantäne – setzt Aslı Özdemir den radikalen Nikotinentzug und versförmige Tagebucheinträge entgegen. Doch je mehr sie das Entzugserleben poetisch-protokollierend erkundet, umso deutlicher tritt ein einengendes Konfliktfeld aus Politischem und Persönlichen zutage. Und so gerät das tippende Texten immer häufiger zur streitenden, zeternden, schimpfenden, letztlich wütend-befreienden Tastaturfuchtelei, nur um sich bald darauf wieder in schöpferischem Sanftmut zu erholen: »was nun? aushandeln stetig / ausgraben stetig / das feld ist offen / das feld wartet / das feld ist feucht / der regen frisch«.
Buch
ISBN: 978-3-7518-7019-1 9783751870191
Verlag: Rohstoff
Veröffentlicht: 2024
Schlagworte: Sucht, Entzug, Schreiben, Perfektionismus, Zugehörigkeit, Kunst, Mehrsprachigkeit, Sinnsuche
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