Während in Europa das Bewusstsein von Landschaft relativ jung ist – es taucht erst in der Malerei der Renaissance auf –, entstand es in China schon mehr als tausend Jahre früher und hat sich ohne große Unterbrechung bis heute weiterentwickelt. Anders in Europa : Nach einem Höhepunkt der Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert nimmt das Interesse im 20. Jahrhundert ab, um erst mit der Sorge um Natur und Umwelt wiederzuerstehen. Jullien macht in dieser grundlegenden Studie über den Begriff und die Wahrnehmung von Natur und Landschaft im östlichen und westlichen Denken deren Unterschiede für unser Denken produktiv. Er zeigt, weshalb China so früh und auf so zentrale Weise das Denken von Landschaft entwickelt hat, und wie es zur Weiterentfaltung unseres Begriffs von Landschaft und vielleicht zu dessen Neuformulierung beitragen kann.
Buch
ISBN: 978-3-95757-254-7 9783957572547
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2016
Originaltitel: Vivre de paysage ou l'impensé de la raison (Französisch)
Schlagworte: China, Landschaft, Natur, Sinologie, Asien
»Die klassische chinesische Kultur dient [...] als Kontrastfolie und als Auslöser für eine Selbstreflexion über die westliche Kultur und als Reservoir von Alternativen. Darüber hinaus stellt der Band [...] ohne Zweifel einen wichtigen Beitrag zur Theorie eines von mehreren Wissenschaften disputierten und für seinen verwirrenden Charakter berüchtigten Begriffs, nämlich der Landschaft, dar.«
– Mădălina Diaconu, polylog