Ursprünge des Nationalismus
Ein Epochenbild, das den ideengeschichtlichen Wandel vom Ende der Goethezeit über Nietzsches vitalistische Tat-Philosophie bis zu prägenden Autoren der klassischen Moderne wie Ernst Jünger spiegelt und neue Perspektiven auf diesen entscheidenden Abschnitt deutscher Geschichte öffnet. Die Nachbeben des politischen Wandels in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind noch heute spürbar. Im Roman der Gründerzeit ist dieser Wandel abgebildet: Nicht nur der heute verpönte Felix Dahn, als Typus des staatstreuen Bildungsbürgers mit seinem Jahrhundertbestseller Kampf um Rom einer der beliebtesten Autoren jener Zeit, sondern auch der liberale Theodor Fontane spiegeln in ihren Büchern ein neues Zeitalter wider. Und wie Dahn suchte auch Fontane Staat und Gesellschaft auf ein mythobiologisches, darwinistisch geprägtes Modell zu gründen und ein Ideal emphatischer Männlichkeit als verbindliches Rollenmuster festzuschreiben. Dieses für seine Zeit repräsentative Denken gipfelt in einer fast prophetisch anmutenden Globalisierungsutopie, an deren Ende die Selbstauslöschung des Menschen als Wille und Schicksal steht. Bernhard Viel schreitet in seiner Studie diese unbekannten Wege der deutschen Literaturgeschichte ab und wirft ein neues Licht auf eine bewegte Epoche.