Gewalt, Popkultur, Schmutz, Feminismus und urbane Slums: In einer eigenwillig in Szene gesetzten Sprache beschreibt Johanna Maxl in ihrem Debütroman das Lebensgefühl einer Generation. Gewitztes Verwirrspiel und tragischer Bericht zugleich, ist ihr literarisches Album die atemlos und schlaglichtartig erzählte Geschichte der Suche nach der offenbar grundlos verschwundenen Johanna, mutmaßlich die Mutter der hier im Kollektiv und einzeln sprechenden Kinder. Im Laufe der Geschichte, in der Erinnerungen an Johanna aufblitzen, Fragen nach ihrem Verschwinden gestellt und teilweise absurde Bruchstücke des mal kindlichen, mal jugendlichen Alltags preisgegeben werden, verlieren die Lesenden mit den Kindern den Boden unter den Füßen, und stürzen ins Offene. Maxls literarische Vermessung fluider Identitäten im 21. Jahrhundert ist die wie mit einer Handkamera gefilmte Dokumentation der Gegenwart: zu nah, zu fern, unscharf und überscharf zugleich.
Buch
ISBN: 978-3-95757-625-5 9783957576255
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2018
Schlagworte: Frauen, Generationenroman, Handkamera, Gewalt
»›Unser großes Album elektrischer Tage‹ ist ein seltsamer Text, und vielleicht ist es nicht übertrieben, zu sagen, dass, wenn man sich in zwanzig, dreißig Jahren einmal fragt, wie diese Zehnerjahre denn waren, damals, nach der großen Euphorie des Internets, damals, bevor – eine Prophezeiung, die der Text macht – ›Tausende Menschen in den Slums von Europa‹ verschwanden, man auch auf dieses Buch zurückkommen wird.«
– Hannah Lühmann, Die Welt
»Herausgekommen ist eine irrwitzige Tragikomödie in 14 Akten, die sich gerade noch ernst genug nimmt, um nicht ins Beliebige abzurutschen.«
– Anja Kümmel, Der Tagesspiegel
»Der Debütroman von Johanna Maxl ist ein Lese-Erlebnis, das in diesem Jahr keine Entsprechung hat. Er hat mich von Anfang bis Ende fasziniert und in seinen rätselhaften Bann geschlagen. Definitiv eine Entdeckung und mein Highlight 2018.«
– Stefan Diezmann, Poesierausch