Nordfrankreich 1920: Ein junger katholischer Geistlicher wird Pfarrer im Dorf Ambricourt. Weder mit den lethargischen Dorfbewohnern noch mit dem Grafen kann er sich anfreunden. Um einen klaren Kopf zu behalten, beginnt er, Tagebuch zu führen. Seine Aufzeichnungen offenbaren ihn als begabten Schriftsteller und religiösen Denker, aber auch als unbeholfenen, naiven Menschen, der mit den einfachsten Dingen des Alltags, seinen Mitmenschen und Vorgesetzten nicht zurechtkommt. Trotz eines Magenleidens stürzt er sich in die Arbeit, die ihm jedoch keine Anerkennung bringt. Eine Ausnahme: das Gespräch mit der Schlossherrin, der er hilft, ihre seelische Blockade zu lösen. Dieser kleine Erfolg wird ihm sofort wieder genommen, denn als die Gräfin am nächsten Tag stirbt, fällt ein furchtbarer Verdacht auf den Pfarrer. Eine tiefe Depression überkommt ihn – und stürzt auch sein Gottvertrauen in eine schwere Krise.
Nüchtern und tiefgründig zugleich schildert Tagebuch eines Landpfarrers die Verzweiflung einer verunsicherten Existenz und die Verwerfungen der menschlichen Seele, die nur der Glaube retten kann. Im Jahr 1936 erschienen, feierte es auf Anhieb einen durchschlagenden Erfolg und erhielt den Grand Prix du Roman der Académie française.