Heimat Europa
Ausgehend vom Vielvölkerstaat Jugoslawien beginnt László Végel eine essayistische Erkundung Europas und macht sich auf eine melancholische Suche nach einem Ort, an dem eine sinnvolle Existenz möglich ist. Im Mittelpunkt des klugen und kundigen Beitrags zur Vermessung der europäischen Möglichkeiten steht der wiederaufkommende Faschismus in Südosteuropa mit den wachsenden nationalistischen Feindseligkeiten und das bittere Leben in der ungarischen Enklave Wojwodina. Durch den neu erwachten ungarischen Nationalismus setzt dort auch die späte Abrechnung mit den Kriegsverbrechen beider Seiten im Zweiten Weltkrieg ein, und sorgt für eine Atmosphäre ständiger Aggression und Explosivität. Eine verlässliche politische Orientierung gibt es nicht.
»Das kleine Buch ist eine Klageschrift voll Bitterkeit und Selbsthass, ein Text von großer Sprachgewalt. Végel erzählt und reflektiert, beides auf bestechende Weise. Plötzlich überrascht er mit Szenen von sardonischer Heiterkeit, und immer wieder hält er seinen Lesern den Spiegel vor.«
Uwe Stolzmann, DeutschlandRadio, 30. Januar 2013
»László Végel verschafft sich längst auch im Westen Gehör, die Spuren seiner gedanklichen und künstlerischen Arbeit sind greifbar – und fruchtbar. Und auch in Zukunft möchte man die kritische Stimme dieses Rufers aus Novi Sad nicht missen.«
Ilma Rakusa, Neue Zürcher Zeitung, 9. August 2012