Der digitale Wandel der Gesellschaft wird von konzeptlosen Politikern und gewinnorientierten Unternehmern diskussionslos durchgewunken und vorangetrieben. Die gelegentliche Kritik an Fake News, Filterblasen und dem Verlust der Privatsphäre trifft nur die Symptome einer viel grundsätzlicheren Gefahr für das Fortbestehen unserer Demokratie. Auch die Schulen und Universitäten entziehen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, wenn sie nur vermitteln, wie man die neuen Medien sicher nutzen und effektiv in der Forschung einsetzen kann, statt auch die kulturstiftende Funktion des Computers zu betrachten. Roberto Simanowski plädiert in seiner Streitschrift für eine neue Medienbildung, die kritisch operiert statt affirmativ. Nicht allein die Anwendungskompetenz muss im Zentrum der Bildung stehen, sondern die Frage, wie die neuen Medien unser Leben und unsere Weltwahrnehmung ändern.
Ebook
ISBN: 978-3-95757-591-3 9783957575913
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2018
Schlagworte: Medien, Bildung, Data Love, Technik, Internet
»Simanowskis Beobachtungen sind so bitter wie kenntnisreich.«
– Fridtjof Küchemann, FAZ
»Die Studie ›Stumme Medien‹ überzeugt als Weckruf. Sie setzt Simanowskis Analysen ›Data Love‹ (2014) oder ›Abfall - Das alternative ABC der neuen Medien‹ (2017) fort. Hellsichtig trägt der Autor seine Befunde zur Facebook-Gesellschaft zusammen und zeichnet das Bild eines gefährdeten Gesamtorganismus.«
– Björn Hayer, Süddeutsche Zeitung
»Schulen und Universitäten müssen das Bedingungsgefüge zwischen Medien und Gesellschaft endlich offen legen, damit sie mündige Bürger erziehen, die für die Demokratie so wichtig sind. Das aber funktioniert bislang nicht, und wie sich Simanowski an den Gründen dafür abarbeitet, ist so fundiert, schlüssig und lakonisch, dass es einfach Spaß macht, sein Buch zu lesen.«
– Vera Linß, Deutschlandfunk Kultur