Prosagedichte von unendlichem Vertrauen in die Poesie, die einer Welt im Umbruch trotzen, deren Schrecklichkeiten unaufhaltsam in die Gemüter der Menschen sickern
In diesen Prosagedichten werden Spuren gelesen, es wird gewartet, sich nicht beklagt, trotz der schlechten Nachrichten. Die Person, die in ihnen spricht, ist »diejenige, die für die Parkgebühren aufkommt, die Bettwäsche bezahlt, die Fehltritte, den Zement und die Ziegel, die Hoffnung, das Trinkgeld, die letzte Hoffnung, den Kühlschrank, das Unglück, den Staubsauger, den Albtraum, das Telefon, die Desertion, die Tinte«. Auch hat sie schon bezahlt – und zwar für ein Leben unter Bedrängnis, und sie wird noch sehr viel mehr zu bezahlen haben, um Enttäuschungen, Resignation und Erinnerungen auf ein erträgliches Maß herabzudimmen.
Dana Rangas erster, auf Rumänisch geschriebener und von Ernest Wichner nun übersetzter Gedichtband ist Aufbruch in die Welt der Poesie und Abschied aus einer rumänisch geprägten Welt- und Wirklichkeitswahrnehmung. Aufrufung überbordender und burlesker Phantasmen und krude Bestandsaufnahme von Missgeschick und Bitternis und schlichtem, bedrängendem Alltag. All dies getragen von der Macht der Poesie, jener Schönheit, die noch in den düstersten Winkeln grauer Alltagsfotografien einen Moment aufblitzen lassen kann, in dem sich etwas öffnet, verwandelt und Wert ist aufgehoben und weitergesagt zu werden.
Buch
ISBN: 978-3-7518-0900-9 9783751809009
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2023
Schlagworte: Rumänien, Dichtung, Lyrik, Prosagedichte, Emigration, Totalitarismus, Banat, Herta Müller