Literatur und Philosophie bei Gilles Deleuze
Deleuzes Frage lautet zuletzt: welche Konzepte, Wahrnehmungen und Affekte führen aus einem Kapitalismus heraus, dessen Name Gleichgültigkeit ist? Mit der Naturalisierung der gesellschaftlichen Ordnung, mit dem Zusammenfall von Ökonomie und »Kultur« und der Vergleichgültigung der Zeit in immerwährende Gegenwart stellt sich das Problem der Differenz neu. Sie geht auf gleichen Abstand zum Fremden und zum Eigenen, zu Toleranz und Entrückung. Gilles Deleuze stellt die Differenz vielmehr in das Bezugsfeld von Philosophie und Literatur und findet sie in deren Inkommensurabilität. Was vom Sein im Satz, vom Ereignis im Realen, vom Denken im Subjekt nicht aufgeht, wird Gegenstand seiner Metaphysik. Sie steht im Zeichen des devenir-autre gegen die Tautologien des Selbstwerdens.