Die deutsch-französische Geschichte und ihr blinder Fleck: eine Vorgeschichte des nationalistischen Europas.
»Sigmaringen? … und doch, was für ein pittoresker Aufenthalt! … als wäre man in einer Operette … ein höchst gelungenes Bühnenbild … Sie hätten dort Soprane und leichte Tenöre erwartet … und fürs Echo war der ganze Wald da!« So beschreibt Louis-Ferdinand Céline jenen Ort, an den die Vichy-Regierung rund um Marschall Pétain im Winter 1944/45 gebracht wurde. Für Clemens Klünemann ist Sigmaringen das Symbol einer deutsch-französischen Zusammenarbeit, die unter ganz anderen, nationalistischen, Vorzeichen stattfand, als jene, die 1963 durch den Elysée-Vertrag begründet wurde. Und es sind die in Sigmaringen ein letztes Mal versammelten Protagonisten, die auf beiden Seiten auch nach der Beendigung der Kollaboration das Bild des jeweils anderen Landes prägen werden. In Zeiten eines wiedererstarkenden nationalistischen Projekts in Europa zeigt uns diese wichtige und erkenntnisreiche Abhandlung, wo die Grundzüge einer Zusammenarbeit nationalkonservativer Kräfte gelegt wurden - und wie überraschend aktuell dieser verdrängte Teil deutsch-französischer Geschichte ist.
Buch
ISBN: 978-3-95757-783-2 9783957577832
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2019
Reihe: punctum Bd. 015
Schlagworte: Frankreich, Deutschland, Geschichte, Elysée-Vertrag, Vertrag von Aachen, Louis-Ferdinand Céline, Sigmaringen, Deutsch-Französische Freundschaft, 2. Weltkrieg, Vichy, Kollaboration, Collaboration, Pétain, Laval, Déat, Drieu la Rochelle, Otto Abetz, années noires, Winter 1944/45, Antisemitismus, Pazifismus, Europa, Europageschichte, Friedrich Sieburg, Karl Epting, Ribbentrop, Von einem Schloß zum andern