»Marquis de Sade, Urvater und Namensgeber des Sadismus, sein Schädel wurde aufgespalten, seine Perversionen bleiben unsterblich«
Es gibt im deutschen Sprachraum wohl kaum intimere Kenner des Werks D.A.F. de Sade als Stefan Zweifel und Michael Pfister. Seit 30 Jahren übersetzen sie seine Texte und setzen sich mit seinen Vorstellungen von Gesellschaft, Erotik, Religion, Philosophie und Moral auseinander. In »Shades of Sade« ziehen sie nicht nur die Summe ihrer Auseinandersetzung mit diesem monumentalen und erratischen Jahrtausendwerk sondern bieten auch eine Einführung und Leseanleitung zugleich.
Ihr kenntnisreicher und sehr persönliche Zugriff ermöglicht in Kombination mit den im Buch abgedruckten wichtigsten Stellen aus dem Sade'schen Werk dem Leser eine offene und zeitgemäße Begegnung mit dem verstörenden Werk. Zweifel und Pfister legen seinen bis heute aktuellen radikalen Bruch mit allen gesellschaftlichen, religiösen, moralischen und erotischen Tabus offen, sie betten zudem die Sade'schen Schriften in die Umstände ihres Entstehens ein und zeigen deren Sprengpotenzial für den heutigen Leser auf.
Die heutigen Bildwelten von S/M im Internet haben Sades Entdeckungen vermarktet und ihnen den Stachel des Widerstandes gezogen, »Shades of Sade« schützt Sade vor diesem Erfolg seiner Abziehbilder.
Stefan Zweifel: »Die ›Sub‹ presst im Millionenerfolg bei Bondage aus jedem Körperglied den sexuellen Mehrwert und wir alle tragen unseren Körper auf den Markt. Vielleicht ist Sade wieder so aktuell, weil wir gerade in seine Welt eintauchen.«
Ebook
ISBN: 978-3-95757-127-4 9783957571274
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2015
Schlagworte: Erotik, Sex, BDSM, Gewalt, Traum
»Shades of Sade ist eine Reise ins Herz der Finsternis, an die Ursprünge der modernen Ästhetik und Ethik und zurück in die eigene Geschichte der Autoren, ein Buch voller "hirnbrünstig" aus- und abschweifender Assoziationen und Delirien, die manchmal die Grenze vom Unsagbaren zum Unsäglichen, von der französisch "durchpulsten" Interpretation zum dadaistischen Nonsens (und am Ende sogar zur computergenerierten Pornogrammatik) überschreiten.«
Martin Halter, Tagesanzeiger, April 2015.
Martin Halter, Tagesanzeiger, April 2015.