Ich ist ein anderer
»›Selbstmord‹ und ›Autoportrait‹ sind in jeder Hinsicht
unprätentiöse und grossartige, wirklich zeitgenössische und zeitdiagnostische Bücher. Man kann ihnen, auch wenn man Édouard Levé am liebsten als Geheimtipp für beste Freunde behalten möchte, nur eine grosse Leserschaft wünschen.«
Jürgen Ritte, NZZ, 12. Juli 2014
»Da das gesamte Buch um ein einziges Thema kreist und der Autor ein stilsicherer, großer Schriftsteller ist, gelingt ihm ein dichter, weder durch Kapitel getrennter noch durch Abschweifungen abgeschwächter Text. (...) Ein literarisches Meisterwerk.«
Jürgen Israel, zeitzeichen, Februar 2013
»Dieses Buch entzieht sich allen Kategorien. (...) ›Das Glück überholt mich / Die Traurigkeit verfolgt mich / Der Tod erwartet mich.‹ Das sind die letzten Zeilen. Wenn man dort angelangt ist, hat man eine lange Meditation über den Tod und die Erinnerunf hinter sich. Und weiß einmal mehr: Das Schreiben von Büchern ist immer eine Sache auf Leben und Tod.«
Katrin Schumacher, MDR Figaro, 22. November 2012
Was für ein Buch! (...) Entstanden ist ein furioses, in seiner Dichte unvergleichliches Nachtstück über das Dunkle in uns. Und über den nicht mehr zu kittenden Riss, der plötzlich durch unser Leben gehen kann. Große, mit dem Leben bezahlte Literatur.«
Peter Henning, ZEIT Online, 04. November 2012 Édouard Levés Roman ›Selbstmord‹ ist ein atemberaubender Text. Auf nur 110 Seiten erzeugt es einen geradezu unheimlichen Sog. Ein leiser, trauriger, aber letzlich nicht bedrückender Roman. Helmut Mörchen, DRadio Büchermarkt, 13. September 2012
»Hinter dem schlichten Titel verbirgt sich eine intime Auseinandersetzung mit einem der großen Tabus der Menschheit: Der Selbsttötung. [...] Man sagt, Pilze sind schwer verdauliche Lebensmittel. Bis zu 48 Stunden kann es dauern, bis der Magen sie verdaut. Es gibt Bücher, die sind wie Pilze. So ein Buch ist ›Selbstmord‹.«
Nora Gantenbrink, Spiegel Online, 11. Juli 2012
Internationale Pressestimmen
»›Selbstmord‹ kommt so direkt daher wie Pornographie. Der Titel lässt keinen Spielraum für Interpretationen. […] An einer anderen Stelle sagt der Erzähler: »Du machst mich nicht traurig, sondern schwer. […] Ich genieße an deiner Stelle, was du nicht mehr kennst. Selbst tot, machst du mich lebendiger.« Innerhalb dieser kurzen Stelle findet sich die stumme Hoffnung dieses Buchs. […] Man könnte ›Selbstmord‹ nicht nur als verzweifelten Aufschrei eines Mannes lesen, der Licht in die Umstände bringen will, die ihn zum Selbstmord bewogen haben, sondern auch als großen Wurf eines Konzeptkünstlers, der uns etwas Beständiges hinterlassen wollte, aus dem wir paradoxerweise die Kraft schöpfen können, weiter zu machen.«
Christopher Byrd, The Guardian
»›Selbstmord‹ ist von gespenstischer Qualität, weil es nicht in seiner eigenen Dunkelheit untergeht, sondern eine sehr ruhige Untersuchung der emotionalen Struktur von Leben und Sterben bietet – gewissermaßen einen Katalog des Verstehens – obwohl jeder Eintrag in diesem Katalog fast museumsartig zugleich heiß und warm ist. Alles scheint in Ordnung, dabei ist längst alles verloren.«
Blake Butler, VICE Magazine
»›Selbstmord‹ wäre ein seltsames und bemerkenswertes Buch, selbst wenn der Autor sich nicht umgebracht hätte. […] Oberflächlich betrachtet ist klar, dass der Erzähler versucht, was jeder in seiner Situation tun würde: das Vakuum des Verlusts füllen. Der Erfolg von ›Selbstmord‹ besteht jedoch darin, dass es zu Gleichnissen tendiert. […] Es muss festgehalten werden, dass Levés Prosa keine Erzählung ist, sondern ein kleines, fein gearbeitetes Kunstwerk.«
Scott Esposito, The National
»Édouard Levé hilft uns zu erkennen, womit wir es zu tun haben, was fast schon erlösend ist. Die Probleme menschlicher Kommunikation, die unausweichliche Geringfügigkeit dieser Welt bieten genausoviel Trost wie Traurigkeit.«
Hannah Tennant-Moore, n+1
»Man kann ›Selbstmord‹ nicht als bloße intellektuelle Übung abtun. Das zu tun würde zwar Levés (beachtliche wie beeindruckende) intellektuelle Leistung würden, aber mit dem Risiko, die ästhetische und emotionale Dimension des Buchs zu vernachlässigen (und natürlich liegt der wahre Zauber dieses Buchs in der Weigerung, das Philosophische von der Phantasie, die Sprache vom Affekt zu trennen.)«
Yevgeniya Traps, Slant Magazine