»›Sankya‹ ist das fesselnd erzählte Porträt eines Nihilismus, der die Entwicklung der russischen Gesellschaft während der Putin-Jahre als Zerfallsprozess begreift.«
Ronald Pohl, der Standard, 04. Februar 2013
»Prilepin porträtiert ein Land, das in einem Teufelskreis von Gewalt gefangen ist (...). Prilepins Roman ist dennoch keine Straßenkampfprosa: Indem er die täglcihe Gewalt ungeschönt, in klaren und kraftvollen Worten beschreibt, legt der Autor gewalttätige Strukturen offen.«
Jutta Sommerbauer, Die Presse, 02. Februar 2013
"Das erste Kapitel reicht schon, um zu verstehen, warum die russische Kritik in Zakhar Prilepin 2006 einen neuen Maxim Gorki erkannte. Hier war ein Autor, der wie Gorki 100 Jahre zuvor das verzweifelte, hoffnungslose, graue Russland in klassisch realistischer Prosa beschrieb. Fern von allen postmodernen Experimenten, fern von jeder Ironie und modischem Zynismus. Leidenschaftlich, zärtlich und ernst. (...) Prilepin hat seinen Ausweg gefunden aus Frustration und Hoffnungslosigkeit, (...) indem er Schriftsteller wurde. Nicht irgendein Schriftsteller übrigens, sondern der berühmteste seiner Generation, mit Preisen im In- und Ausland überhäuft..."
Uli Hufen, Deutschlandradio, 6. Mai 2013
Stimmen aus Russland:
»Die literarische Sensation des Jahres ist Sankya, der Roman meines Parteigenossen Zakhar Prilepin. Ich bedaure, dass ich ihn nicht geschrieben habe. Er ist mir zuvor gekommen.«
Eduard Limonow, Schriftsteller und Politiker
»Wer mir von den jungen Autoren gefällt? Mich interessiert, was Zakhar Prilepin macht.«
Wladimir Sorokin, Schriftsteller
»Prilepins Held, der irgendwie ein einfacher und gewöhnlicher Mensch zu sein scheint, birgt in sich nichtsdestotrotz eine gewaltige Kraft an Protest und Hass. Dabei ist er aber ein guter und gutmütiger Kerl. Er ist ein Extremist, ist Mitglied einer radikalen Organisation. Er ist furchtlos und sanftmütig. Knallhart und fürsorglich... Sankya – ist zweifellos ein Held unserer Zeit.«
Wladimir Elistarow, Kulturwissenschaftler Moskauer Staatsuniversität
»Es gibt den äußerst talentierten Schriftsteller Zakhar Prilepin. Der erste Roman war gut geschrieben, der zweite – sehr gut, der dritte, wie es so schön heißt, noch besser …«
Alexandr Kabakow
»Seit einigen Jahren jammern wir rum, dass mit der russischen Literatur etwas nicht stimme – und in der Zwischenzeit ist – woher auch immer – ein großer russischer Schriftsteller aufgetaucht – Zakhar Prilepin.«
Alexandr Gawrilow, Kritiker und Chefredakteur von ›Bücherrundschau‹ (Kn. Obosr.)
»Prilepin ist ein herzlicher Schriftsteller, was heute auch eine Seltenheit darstellt. Achten Sie darauf, wie er über Frauen schreibt. Wie er sich für Freunde interessiert. Welches Mitgefühl er mit den Tieren entwickelt … Prilepins Prosa weckt den Wunsch nach mehr Leben... Noch zehn solcher Romane, damit es selbst die Faulsten und Dümmsten verstehen – dann bräuchte Russland keine Revolution mehr.«
Dmitrij Bykow, Schriftsteller und Dichter
»Ein neuer Gorkij ist geboren.«
Pawel Basinskij, Kritiker
»Eine ganze neue Autoren-Generation ist entstanden, die vor unseren Augen den Weg vom Debut zur Reife durchlaufen hat. Die Nummer Eins unter ihnen ist zweifellos Zakhar Prilepin – einer, dem es gelang, den abgeschlossenen literarischen Raum zu verlassen, in dem in den letzten zwanzig Jahren immer wieder dieselben Themen abgehandelt wurden... Prilepin hat als erster Figuren mit ganz neuer Weltsicht eingeführt. Häufig sind seine Rebellen von ›neuer Sozialheit‹ erfüllt, aber nicht, weil sie etwa Erben des Sozialismus wären. Sie sind vielmehr frei von den Traumata der Sowjetzeit, diese Freiheit bringt ihnen aber weder Glück noch das Gefühl, ein erfülltes Leben zu führen.«
Dmitrij Bak, Kritiker
»Zakhar Prilepin ist ein bemerkenswerter, mir zwar ideologisch nicht nahestehender, aber jedenfalls ein denkender Schriftsteller, der auch riskiert, und das Risiko nicht bloß spielt. Prilepin schreibt kräftig, holt aus der Lebenserfahrung das Nötige heraus, und weiß auch, wie die weichen Herzen intellektueller Literaten zum Schmelzen gebracht werden.«
Andrej Nemser, Kritiker
»Das Modell eines moralischen Anführers der Nation ist auffällig / примечательна – sticht ins Auge. Es gibt einzelne Beispiele dafür – Mahatma Gandhi und Vaclav Havel. Das muss eine bedingungslose moralische Autorität sein, die imstande ist, einen politischen Kampf zu führen und gute Führungsqualitäten besitzt. Was die Schriftsteller betrifft, son könnte unter den Schriftstellern nur einer Präsident sein – Zakhar Prilepin.«
Ilja Ponomarjow, Politiker (Oppositionspolitiker)
»... ein junger Klassiker.«
Jewgenij Popow
»Der stärkste literarische Eindruck der letzten Jahre? Zakhar Prilepin, Sankya.«
Kirill Serebrennikow, Regisseur
»Die Entdeckung des Jahres – Zakhar Prilepin und sein Roman Sankya. Ohne stilistische Schnörkel, dafür aber voll existenzieller Verzweiflung, die lange Zeit vergessen schien, und jetzt als Engagement voll Pathos auf den Plan tritt. Es wird immer deutlicher, dass Zakhar Prilepin der inoffizielle Anführer der jüngeren Prosa ist.«
Wiktor Toporow, Kritiker
»Das ist ein sehr starker Roman – stellenweise publizistisch, stellenweise hat er deutliche Züge großer und echter russischer Prosa.«
Michail Schwydkoj, Kulturpolitiker (Kulturminister a.D.)
»Zakhar Prilepins Wort hat für mich Bedeutung. Weil er in guter Schriftsteller ist.«
Jurij Schewtschuk, Musiker
»Salingers Holden Caulfield sagt einmal, ein guter Schriftsteller sei jener, mit dem man gerne zusammen sitzen und einen trinken möchte. Prilepin und ich wären schlechte Trinkgenossen. Ich bin für ihn ein Klassenfeind, er ist für mich ein linker Kleinbürger.«
Pjtor Awen, Politiker (Minister a.D)
Sankya, der jugendliche Held dieser mitreißenden Geschichte von Revolte, Liebe und Verrat, ist Mitglied einer militanten regimekritischen Gruppierung. Nach heftigen Krawallen in Moskau ist ihm die Sicherheitspolizei auf der Spur. Er flieht aufs Land und lebt vom spärlichen Gehalt der Mutter, die unter schlechtesten Bedingungen in einer Fabrik arbeitet und dem Leben ihres Sohnes völlig verständnislos gegenübersteht. Bald glaubt Sankya sich sicher und nimmt wieder Kontakt mit seiner Freundin auf - doch er gerät in einen Hinterhalt und wird verhaftet. Im Gefängnis wird er Opfer von Folter und Erniedrigung. Was Spiel war, ist plötzlich blutiger Ernst.
Prilepin, der mit diesem sozialrealistischen Roman an Gorkis 'Mutter' anknüpft, kritisiert bestehende Verhältnisse und zeigt drastisch die Dynamik der politischen Radikalisierung und die fatalen Folgen von Gewalt.
Ebook
ISBN: 978-3-88221-940-1 9783882219401
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2013
Originaltitel: Sankya (Russisch)
Schlagworte: Moskau, Gefängnis, Radikalisierung, Gewalt, Jugend, Russland, Folter, Liebe, Krawallen