Revolution der Geduld
Buch

Revolution der Geduld

Eine belarussische Bricolage

253 Seiten, Klappenbroschur
Preis: 18,00 €

Beharrlich und geduldig treibt die belarussische Revolution etwas Unumkehrbares voran: eine Selbstmontage, eine anarchische Subjektivierung von unten

Im Sommer 2020 gingen die Menschen in Belarus auf die Straße, um für Demokratie und Freiheit zu kämpfen. Schnell war die Rede von einer Revolution, doch wenn eine Revolution darin besteht, dass danach nichts mehr ist, wie es war, dann hat sich die Revolution in Belarus bis heute noch nicht vollzogen. Oder doch, dann allerdings ganz anders: als eine Dauerrevolution, eine Revolution der Geduld. Mit philologischem Gespür und kulturhistorischem Tiefenblick liest Heinrich Kirschbaum die belarussischen Proteste nicht als singuläres Ereignis, sondern entdeckt in ihnen die Beharrlichkeit des menschlichen Willens zur Veränderung und Selbstorganisation: Davon zeugen die stillen, ausdauernden Märsche durch die Hinterhöfe, die Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander oder die sich forciert formierende Diaspora in europäischen Städten. In zweiundzwanzig Reflexionen, die sich mit der Sprache und Geschichte, der Poesie und nicht zuletzt auch der eigenen Betroffenheit befassen, zeichnet diese »belarussische Bricolage« die Entstehung einer Zivilgesellschaft jenseits sanktionierter Machtgefüge.
Buch
ISBN: 978-3-7518-0807-1
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2022
Reihe: punctum Bd. 024
Schlagworte: Revolution, Belarus, Weißrussland, Poesie, Geschichte, Demokratiebewegung, Osteuropa, Ukrainekonflikt, Russland, Imperialismus, Reportage
  • Heinrich Kirschbaum

    Heinrich Kirschbaum, 1974 in Moskau geboren, ist Professor für Slawistik an der Universität Freiburg. Zuletzt erschien von ihm Im intertextuellen Schlangennest. Adam Mickiewicz und polnisch-russisches(anti-)imperiales Schreiben (2016).

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