Literarisch-fotografische Reisen in die Erinnerung
Erinnerung ist trügerisch, denn das Gedächtnis kann Vergangenheit nicht einfach speichern. Manche zerbrechen an ihrer Erinnerung, andere bewahrt sie davor, an der Gegenwart zu zerbrechen, immer aber beeinflusst sie unsere Identität. »Revisiting Memory-Gedächtnisspuren« geht dem Phänomen Erinnerung mit einem bewusst gebrochenem Blick – zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung auf den Grund: Je zwei Leute, ein Fotograf und ein Schriftsteller, einer aus Ungarn und einer aus Deutschland, begeben sich gemeinsam an ihre jeweiligen Erinnerungsorte. André Lützen (Fotos) und Krisztián Grescó (Text) besuchen einen obskuren Vorort von Hamburg und ein ebenso obskures Dorf in der ungarischen Tiefebene. Christiane Neudecker (Text) und Gabriella Csoszó (Fotos) begaben sich ins deutsch-ungarische Nirwana zwischen der Insel Amrum in der Nordsee und dem Örtchen Marcali in Südwestungarn. Lilla Khoór (Fotos) und Arno Geiger (Texte) waren bei den Ringern in Wolfurt bei Bregenz am Bodensee und der Großmutter in Solt bei Dunaföldvár an der Donau. Julia Baier (Fotos) und Attila Bartis (Text und Fotos) fuhren tief hinein in den Bayrischen Wald und hoch hinauf ins rumänische Siebenbürgen.