Der prometheische Pakt, die Kraft der Negation und der Mensch als umweltveränderndes Wesen – und Feuer als das verbindende Prisma, durch das sich die Gefahren unserer Gegenwart besser beleuchten lassen.
Die Feuer, die in Australien, Kalifornien oder Brandenburg seit einigen Jahren ganze Landstriche Sommer für Sommer heimsuchen, sind verheerend. Noch größer sind jedoch die ganz alltäglichen Feuer, die in technischen Anlagen am Rande oder inmitten der modernen Metropolen, insbesondere in Asien, Amerika und Europa brennen: in Kraftwerken, in Hochöfen, in Zementwerken, in Industrieanlagen und nicht zuletzt auch in jenen rund 1,4 Milliarden Verbrennungsmotoren, mit denen weltweit Menschen und Waren bewegt werden. Alle diese Feuer müssten in diesem Jahrzehnt auf weniger als die Hälfte zurückgefahren werden, in zwanzig, spätestens in dreißig Jahren dürfte keines mehr brennen, wenn der Klimawandel noch beherrschbar bleiben soll. Ob und wie dies möglich ist, ist dabei nicht nur eine naturwissenschaftliche und technische, sondern auch eine philosophische Frage. Denn das Feuer ist nicht irgendein Hilfsmittel, es ist vielmehr die universelle Technik schlechthin, mit der Menschen ihre künstlichen Umwelten nicht nur schaffen, sondern auch betreiben: Menschen machen Feuer, und Feuer macht auch Menschen. Welche Rolle spielt das Feuer in der Natur? Was hat das Feuer für die Menschen so attraktiv gemacht, dass sie ihm bis heute die Treue halten? Und wie ließe sich der Big Burn, der unser Zeitalter auszeichnet, reduzieren, um zumindest einen Teil der Natur vor den Zerstörungen der feuernutzenden Menschen zu retten?
Buch
ISBN: 978-3-7518-0340-3 9783751803403
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2021
Schlagworte: Feuer, Philosophie, Philosophie des Feuers, Ökologie, CO2, Waldbrand, Waldbrände, Technikgeschichte, Technikphilosophie, Alchemie
»Soentgen spürt dem Feuer auf den Spuren des Paracelsus und seiner alchemistischen Nachfolger nach und zeigt auf, was uns mit ihm verbindet, nämlich: alles. Ohne Feuer kein Mensch.«
– Sven Stillich, Zeit Wissen
»Soentgen legt in seinem hervorragenden Buch vom Feuer dar, dass nicht nur die Sprache, sondern der Gebrauch jener singulären Kraft den Menschen vom Tier unterscheidet. […] Dabei spannt er einen großen Bogen von der Antike über das Feuerdenken der Alchemisten, von bedeutenden Gelehrten wie Paracelsus bis hin zu Philosophen der Gegenwart.«
– Heinz Gorr, Bayern 2