Henri Meschonnic entwirft eine radikale Theorie der Moderne als eines historischen Schauplatzes, auf dem sich Sprache und Subjekt, die Menschen, die Gesellschaft und ihre Artikulationen wechselseitig bestimmen. Modernität Modernität (1984 auf Französisch, hier erstmals in deutscher Übersetzung) dient Meschonnic als eine Formel, die in der Wiederholung den Rhythmus als zentrale Kategorie moderner Erfahrung begreift. Moderne nicht als eine Epoche und Modell verbrieften Fortschritts, den die Mächtigen sich auf ihre Fahnen schreiben können, sondern Modernität als der Prozess des Historischen selbst, von Historizität, die im Spiel und Wandel der Sprache und ihrer Bedeutungen zu lesen ist. Meschonnics vielfach preisgekrönte Arbeit als Lyriker und Übersetzer lässt ihn teilhaben an Sprache als einer Bewegung der Übertragung und des fortlaufenden Verteilens und Aushandelns von sozialen und kulturellen Positionen und ihrer Akteure. Dies ist eminent konkret gemeint, politisch wie lebenspraktisch. Meschonnic erklärt, „politisch gehöre ich zur Partei des Rhythmus“, und er verlangt, dass die Einsichten in die Dynamik sprachlichen Rhythmus’ wirksam werden im täglichen Leben: Absolut modern, radikal „modernistisch“ zu sein, bedeutet, die Theorie des Sprache als nützlich für das Leben zu erkennen.
Buch
ISBN: 978-3-7518-9029-8 9783751890298
Verlag: August Verlag
Erscheint vorauss.: 17.04.2025
Schlagworte: Moderne, Moderne Literatur, Modernekritik, Klassische Moderne, Moderne Dichtung, Moderne Kunst, Übersetzung, Poststrukturalismus, Dekonstruktion, Literaturwissenschaft, Kunst, Mallarmé, Louis Aragon