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In den letzten Jahren findet die Materialität in der politischen Theorie vermehrt Beachtung. Verstanden wird sie dort aber als gesellschaftliche Struktur, als die Verkörperungen gesellschaftlicher Werte in Gegenständen oder als materielle Zwänge, die auf den Menschen wirken. Jane Bennet stellt sich dagegen die Frage, wie wir Ökologie denken können. Sie ruft dazu auf, unsere nichtmenschliche und mehr-als-menschliche Umwelt sowie uns Menschen auf andere Weise zu begreifen. Sie vertritt einen »vitalen Materialismus«, der Materie und Materialitäten als handelnde Subjekte anerkennt und deren Trennung vom behandelten Objekt aufhebt. Ihren Ansatz entwickelt Jane Bennett anhand alltäglicher Phänomene – einer toten Ratte im Gully, einer Tüte Chips – und historischer Begebenheiten. Sie lädt dazu ein, den Menschen in seiner Umwelt neu zu denken. Denn erst wenn wir verstehen, dass nicht nur wir auf unsere Umwelt einwirken, sondern auch unsere Umwelt auf uns einwirkt und wir in einem komplexen und vernetzten Gefüge leben, in dem vielgestaltige Akteure agieren, wird unser Handeln wirksam werden.