Land des kargen Regens
Buch

Land des kargen Regens

130 Seiten, gebunden
Übersetzung: Dieter Fuchs
Preis: 28,00 €

Dass die Wüste ein karger und trostloser Ort sein soll, entlarvt Mary Austin in ihrer erstmals 1903 erschienenen Naturkunde des US-amerikanischen Südwestens als bloßes Vorurteil: In vierzehn Vignetten schildert sie das Land of Little Rain des Death Valley und der Mojave-Wüste als ein Reich von harscher Schönheit, in der sowohl Menschen als auch eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt nicht nur überleben, sondern sich den widrigen Umständen hervorragend angepasst haben. Dabei tritt Austin in ihren Erkundungen nicht als distanzierte Naturbeobachterin oder gar Touristin auf, sondern als engagierte, zeitweilige Wüstenbewohnerin, die mit den Lebensweisen der ansässigen indigenen Bevölkerung ebenso vertraut ist wie mit denen der Immigranten, Farmer und Bergleute, die alle auf ihre eigene Weise versuchen, sich im dürren Land out west einzurichten. Einfühlsam und kenntnisreich zeichnen die Beschreibungen das präzise Porträt einer übersehenen Landschaft, die bis dahin kaum als Kulturraum wahrgenommen wurde.

Nur wenige Jahre nach Veröffentlichung des Buches sollte das Land, das Austin als so lebendig beschrieben hatte, tatsächlich verwüstet werden: In einem dubiosen Verfahren erwirbt die wachsende Metropole Los Angeles Wasserrechte von den Farmern des Owens Valley und besiegelt damit seine Zerstörung. Heute verdeutlicht uns Austins faszinierendes Porträt der kalifornischen Wüste daher umso eindringlicher, wie unerlässlich es ist, für die Bewahrung von Naturräumen einzutreten.

Buch
ISBN: 978-3-7518-0226-0
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2023
Reihe: Naturkunden Bd. 098
Nachwort: Solvejg Nitzke
Originaltitel: Land of Little Rain (Englisch)
Schlagworte: Amerika, Kalifornien, Regionalismus, Nature writing, First Nations, indigene Völker, Wüste, Mojawe, Naturbeobachtung, Wildtiere, Pflanzenkunde
  • Mary Austin

    Mary Hunter Austin, 1868 in Carlinville, Illinois, geboren, gilt als eine der ersten amerikanischen Nature Writerinnen. Über mehrere Jahrzehnte erforschte sie die indigene Bevölkerung der Mojawe Wüste in Südkalifornien, schrieb Essays u.a. über H.G. Wells und verfasste ein Theaterstück über die ... mehr

  • Judith Schalansky

    Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe wurden von der Stiftung Buchkunst zum »Schönsten deutschen Buch« gekürt. Für ihr Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus.