Die Geschichte des ungeheuren Formenreichtums der Käfer und ihrer biologischen wie symbolischen Kraft.
Ein Kopf, eine Brust, ein Hinterleib – so knapp sich diese Liste von Körperbauteilen liest, so variantenreich ist, was aus ihr hervorgeht: Die Käfer zeigen mit ihren bunt gefärbten und oftmals schillernden Panzern einen Formenreichtum, der im gesamten Tierreich einmalig ist. Es gibt so viele Käferarten, dass bis heute nicht alle bekannt sind. Immerhin 380 000 wurden bisher beschrieben und mit Namen versehen. Und jedes Jahr kommen ein paar Hundert mehr dazu. Bernhard Kegel, der selbst lange als Käferforscher gearbeitet hat, zeichnet das abwechslungsreiche Portrait eines oft zu Unrecht übersehenen und als Ungeziefer geschmähten oder sogar bekämpften Insekts, dessen Geschichte eng mit der unsrigen verbunden ist: vom Pillendreher, von dessen Verehrung altägyptische Skarabäen zeugen und der womöglich bei der Erfindung des Rades Pate gestanden hat, bis zu dem vermeintlichen Vorbild für eine folgenreiche und vielfach interpretierte Verwandlung in der Erzählung Franz Kafkas und nicht zuletzt dem Insektensterben der Gegenwart. Bernhard Kegels Band zeigt, warum wir auf diese Panzerträger der Natur keinesfalls verzichten können.
»Kegel schreibt viel zu munter und facettenreich, um sich nicht gerne von ihm belehren zu lassen. [...] Am Ende des unterhaltsamen und informativen, erwartungsgemäß fabelhaft illustrierten Bandes betätigt sich Kegel als Käferflüsterer. Und übersetzt: ›Ihr wollt Kontakt mit uns aufnehmen? Kein Interesse! Lasst uns doch bitte einfach in Ruhe! Lasst uns unser kurzes Leben leben und sein, wie wir sind.‹ Das geht völlig in Ordnung.«
– Christine Hoffmann, Frankfurter Rundschau
»Bernhard Kegel ermöglicht es uns in seinem schmalen Buch, die schöne Idee, die ihm zugrunde liegt, lustvoll auszukosten. [...] Mit seiner lebendigen Begeisterung weckt Bernhard Kegel beim Leser eine flirrende Neugierde, die über die Käfer hinausgeht. Er ermutigt uns, den Blick zu schärfen und uns an allem zu erfreuen, was noch da ist.«
– Claudia Christophersen, NDR Kultur