Irdischer Durst
Buch

Irdischer Durst

120 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Übersetzung: Marie Luise Knott
Preis: 20,00 €

Anne Carson - eine Dichterin unergründlicher Brillanz

In vier poetischen Streifzügen von außerordentlicher Vorstellungskraft verbindet Carson Rhythmus und Metaphorik der Dichtung mit der schwei­fenden Natur des Essays und der Direktheit des Theaters. Die Lesenden erkennen, dass Geschichten und Mythen unsere Wirklichkeit durchweben. Neben einer modernen Variation auf den Dichter Mimnermos von Kolophon finden sich in diesem Band Kurzvorträge zu so diversen Themen wie Forellen, Rembrandt und Entjungferung; Überlegungen zur Vergleichbarkeit von Winter und Birnen sowie ein Langgedicht zum Leben des Renaissance­malers Perugino. Schließlich steht unser ganzes komplexes Heute auf dem Spiel. Was sehen und was verstehen wir? Welche Lust ziehen wir gerade aus dem, was wir nicht verstehen und was dennoch da ist? Anne Carson, die wohl aufregendste lebende Dichterin der angloamerika­nischen Welt, findet am Entdecken nicht weniger Freude als am Irren/ Irrtum/In­die­Irre­Gehen. Frauen sind stark, sagt diese Dichterin, sie verste­hen etwas von Gefäßen, vom Wasser und vom irdischen Durst.

Buch
ISBN: 978-3-95757-962-1
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2020
Reihe: Dichtung
Originaltitel: Plain Water (Englisch)
Schlagworte: Lyrik, Poesie, Munroe, griechische Antike, Philosophie, Philologie, Geografie, Nobelpreis, Tranströmer, Melancholie

»Wer Anne Carsons behender lyrischer Gedankensprungkunst folgt, von hier nach dort nach anderswo, mag hernach mit müden Augäpfeln zu Bett gehen, die Dinge aber an allen folgenden Tagen nur umso klarer sehen.«
– Jan Wagner, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Man kann Carsons Dichtungen auf ihre kulturgeschichtlichen Hintergründe hin durchleuchten – und wird ganz von selbst auf den Geschmack kommen –, aber sie sind alles andere als zerebrales Trockenfutter. Wie Perugino seine Pigmente, so setzt die Dichterin Sinnlichkeit, Empathie, Ironie oder auch beissenden Witz ein.«
– Angela Schader, Neue Zürcher Zeitung

»Atemberaubend ist auch die Erfahrung, die diese ungewöhnliche Dichterin wieder einmal ihren Lesern schenkt. ›Seien Sie versichert, ich werde alles tun, damit keine Langeweile aufkommt‹, hatte sie versprochen. Langeweile droht bestimmt nicht, lässt man sich auf ihren so scharfsichtig präzisen wie verwirrend kühnen Umgang mit den Wörtern ein.«
– Astrid Nettling, Deutschlandfunk

»Atemberaubend ... Ein Werk ungeheurer Erfindungslust und erstaunlicher hypnotischer Intelligenz.«
– The Village Voice 

» Ihre Lust daran, die Regeln zu brechen, einen Gedanken aufzunehmen und ihn für einen neuen wieder zu verlassen, ihr Mut, durch den Uhrrücken in die Zeit einzutreten und im Innern eine Essenz von Dichtung zusammenzuschmelzen, machen sie zur Göttin der Gegenwartsliteratur.«
– Lisa Kreißler, NDR

»Anne Carson schlingt Schlichtheit, ausgepichte wie natürliche, Raffinement auch Dekadenz, kalten Realsinn, überbordende Fantastik, Extraordinarität, gediegene Wahrhaftigkeit und eisern eingeprägtes Können und Wissen zu einem derart dichten Knoten, der nur dem gordischen vergleichbar erscheint.«
– Alexander Widner, Die Presse

»Es geht bei Carson, das ist das Verlockende und Herausfordernde, also immer ums Ganze: die ganze Literatur, das ganze Begehren, die ganze Kultur, die ganze Antike.«
– Samir Sellami, Süddeutsche Zeitung

 

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