Seit ihrer Wiederentdeckung in den letzten Jahren ist Hannah Arendt aus den öffentlichen Debatten zu Freiheit, Unterdrückung und Flucht kaum mehr wegzudenken. Doch nicht nur, was sie dachte, ist von schlagender Aktualität, genauso bedeutsam ist, wie sie dachte.
Maike Weißpflug präsentiert uns eine unentdeckte Hannah Arendt und geht in ihrer mitreißend erzählten Studie den Quellen ihres höchst ungewöhnlichen Denkstils nach. Diese findet sie nicht in der Philosophie, sondern vor allem in ihren Lektüren von Dichtern wie Homer, Conrad und Brecht. Mit ihnen wendet sich die politische Theoretikerin gegen alle großen und umfassenden Erklärungen und Theorien und macht die kleinteilige und sinnliche Erfahrungswelt zu ihrem Ausgangspunkt: Die Kunst, politisch zu denken, besteht vor allem im Mut, sich zwischen alle Stühle zu setzen. Streitbar zu sein, setzt voraus, die Welt aus der Perspektive anderer betrachten zu können und trotzdem selbst zu denken.
Buch
ISBN: 978-3-95757-721-4 9783957577214
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2019
Schlagworte: Philosophie, Philosophie der Gegenwart, Judenverfolgung, Hannah Arendt, Arendt, Biografie, Literatur, Faschismus, Anthropozän, Umweltbewusstsein, Umwelt, Lachen, Leben, Lebensführung, Lebensphilosophie, Shklar
»Eine wissenschaftlich fundierte, mit ausführlichen Zitaten belegte, tief reflektierende, anspruchsvolle und doch allgemein verständliche Arendt-Neuinterpretation.«
– Dieter Altmeyer, ekz Bibliotheksservice
»[Weißpflug] gelingt es hervorragend, die Brücke ins Heute zu schlagen und mit Hannah Arendt Impulse für unseren Umgang mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen zu geben.«
– AVIVA-Berlin