Facebook-Gesellschaft
Ebook

Facebook-Gesellschaft

224 Seiten, EPUB
Preis: 16,99 €
Auch erhältlich als Buch (Gebunden) Buch (Broschur)
Zehn Jahre nach seiner Gründung im Jahr 2004 ist Facebook das größte soziale Netwerk der Welt und einer der mächtigsten Global Player des Internet. Der Reiz dieses Netzwerks liegt auf der Hand: die geballte Kommunikation mit vielen, die Lust der Selbstdarstellung, die Zeugenschaft im Leben der anderen, die reichlichen, pflegeleichten Bekanntschaften, das Wiedersehen alter Freunde etc.. Auch die Negativseite ist hinlänglich bekannt: die Kapitalisierung des Privaten, Überwachung, Selbstdarstellungszwang, Zeitverschwendung. Es gibt etablierte Neologismen und umfangreiche Studien zu Facebook. Zugleich gibt es viele Klischees und Leerstellen in der Reflexion, was Facebook ist und wie es die Gesellschaft verändert. Das vorliegende Buch untersucht das Phänomen Facebook aus geschichtsphilosophischer, kulturwissenschaftlicher und gedächtnistheoretischer Perspektive. Es vertritt vier Thesen: Hinter dem Narzissmus rastloser Facebook-Nutzer steckt die Angst vor sich selbst; man will das Eigene beim andern loswerden, um nicht selbst damit umgehen zu müssen. Der expandierte Small Talk auf Facebook rettet das Projekt der Post-Moderne vor der Rückkehr der Legitimationserzählungen. Facebook stattet jeden Nutzer mit einer dokumentarischen, mehr oder weniger automatisierten Autobiographie aus, deren primäre Autoren und Leser die Algorithmen am back end des Interface sind. Die Hyper-Attention und Zerstreuung auf Facebook und im Internet insgesamt führt perspektivisch zum Ende des kollektiven Gedächtnisses und scheint so den Boden zu bereiten für Kommunikation jenseits der Kultur.
Ebook
ISBN: 978-3-95757-208-0
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2016
Originaltitel: Facebook (Deutsch)
Schlagworte: Facebook, Social Network, Internet, Soziale Medien, Medienkritik, Medientheorie, Zuckerberg, Instagram, Bill Gates, Whatsapp
»Simankoswki ruft im Plauderton zum Denken auf und macht im selben Zug vor, wie’s geht. Zwischen Medium und distanzierter Position, zwischen den verhärteten Fronten. (...) Facebook-Gesellschaft tritt einen Schritt aus dem Diskurschaos heraus und damit in die richtige Richtung: Wenn es für uns keinen Weg mehr zurückgibt, müssen wir anfangen, uns selbst zu überdenken. Als Gesellschaft, als Community, als Netzwerk. Simanowskis kurze Geschichte vom Ende der Erzählungen bietet eine Chance, aus der »kontinuierlichen Gegenwart« heraus das Kommende zu denken.«
- Kristoffer Cornils, Fixpoetry
 
»Der Reiz des Buches besteht darin, dass Simanowski Denker und Theoretiker der vergangenen Jahrhunderte und noch lebende zu Rate zieht, die sich ja quasi schon immer Gedanken darüber gemacht haben, wie Technik unser Leben verändert … Ein kluges Buch ist so entstanden. Lesevergnügen pur. Denn Robert Simanowski beweist sich auch als feiner Beobachter des digitalen Alltags.«
 
Von Bildungsdünkel, Werteverfall und einem Früher-war-alles-besser will Simanowski so gar nichts wissen. … Er verhält sich – und das unterscheidet ihn von den meisten anderen Netzkritikern – wie ein guter Therapeut, der die Wünsche, Bedürfnisse und Leiden seiner Patienten zunächst wertungsfrei anerkennt.«
- Anja Kümmel, ZEIT online

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